Was war ich doch so stolz vor etwas mehr als zwölf Jahren, als mein Erstgeborener auf seinen weichen Babykniechen zum ersten Mal auf mich zu und hinter mir her gekrabbelt ist. Dann seine ersten Gehversuche auf wackeligen Beinchen, an Möbelstücken und Wänden entlang, immer dorthin, wo Mama war.
Inzwischen macht er größere Schritte als ich, und meistens in eine völlig andere, seine eigene Richtung. Das gehört so, auch wenn's weh tut.
Doch ab und zu laufen unsere Wege immerhin parallel. Er ist mir in die große, weite Welt des Films gefolgt - wenn auch mit einigem zeitlichen Abstand - und gehört zu der Generation, die Star Wars in anderer Reihenfolge kennengelernt hat. Er hat keine Probleme beim Nummerieren der einzelnen Filme. Für mich dagegen ist Teil 1 der Film, den mein Sohn ohne Schwierigkeiten als Teil IV identifiziert.
Er wartet auch fiebernd darauf, dass sein Idol Steven Spielberg endlich Jurassic Park IV herausbringt, während ich noch staunend (und kinderlos) schon mit Teil 1 zufrieden war.
Noch später ist er mir auf Facebook gefolgt - in doppeltem Sinn - und hat sich jetzt, nur einen Tag nach mir, in die Blogwelt gestürzt. Wie er es in diesem einen Tag geschafft hat, bereits mehr Seitenaufrufe zu haben als ich, ist mir ein Rätsel, aber ohne Missgunst muss ich eingestehen, dass er auch schon mehr gepostet hat als ich. Ebenso finde ich, dass sein Blog irgendwie schicker aussieht als meiner, jünger, moderner.
Das ist ungetrübtes Mutterglück: zu sehen, wie der eigene Sprössling winkend und hupend links an einem vorbeizieht. Und wenn ihm dann mal der Sprit ausgeht, darf er darauf vertrauen, dass er nur rechts ranfahren und warten muss, bis ich ihn mit dem Reservekanister im Kofferraum eingeholt habe.
Sagt euch das Verb “verkleppern” etwas?
vor 3 Stunden
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