Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Sonntag, 14. September 2014

Sonntags-Pausen-Krimi 19: Neulich im Auto



Neulich im Auto

"PASS AUF!"
    Der Schrei seiner Ehefrau Doris ließ Rainer hart auf die Bremse treten. Beide wurden nach vorne in die Sicherheitsgurte geworfen. Ein Blick in den Rückspiegel und das Ausbleiben der typischen Unfallgeräusche bewiesen Rainer, dass er Glück gehabt hatte. Der Wagen hinter ihm war weit genug entfernt gewesen.
    'Es lebe der Sicherheitsabstand,' dachte er.
    Vorsichtig senkte er den Fuß auf das Gaspedal und warf Doris einen bösen Seitenblick zu.
    "Was war denn los, zum Teufel?" zischte er.
    "Ich war sicher," antwortete Doris überzeugt, "dass der Wagen aus der Seitenstraße eben Dir die Vorfahrt nehmen würde."
    "Den Eindruck hatte ich nicht," erklärte Rainer. "Der stand doch schon still, bevor wir überhaupt in der Nähe waren."
    "Das kannst Du doch nicht wissen. Du hast doch nach vorne geschaut. Nicht zur Seite."
    "Das gehörte in dem Augenblick aber auch noch zu 'vorne', so weit entfernt wie wir noch waren."
    "Und wenn der es sich anders überlegt hätte und einfach losgefahren wäre?" Doris drehte sich mit verschränkten Armen halb im Beifahrersitz zu Rainer herum. "Dann hätte es gekracht!"
    Rainer seufzte. "Ja, dann hätte es gekracht. Aber in dem Fall wäre ER schuld gewesen. Wenn uns bei meiner Vollbremsung nach Deinem hysterischen Schrei einer hinten draufgefahren wäre, dann hätte ICH Schuld gehabt. Eigentlich eher Du."
    Doris starrte ihren Mann an. "Ich? Ich hätte Schuld gehabt? Ich soll hysterisch sein? Du solltest Dich mal hören. Ich verhindere, dass Du einen Unfall baust und darf mich dafür auch noch beschimpfen lassen. Und GIB ACHT, DIE AMPEL WIRD ROT!"
    Rainer biss die Zähne zusammen, hielt an der gelb leuchtenden Ampel, nahm den Gang heraus und versuchte, wenigstens sein linkes Bein zu entspannen, während er weiter durch die Windschutzscheibe auf die Ampel starrte.
    "Du hast keinen Unfall verhindert," zischte er durch die Zähne, "weil die Gefahr gar nicht bestand. Du hast eher fast einen verursacht. Und, entschuldige bitte, Dein Schrei WAR hysterisch."
    "Dann gebe ich ab jetzt eben keinen Ton mehr von mir, wenn Du alles so viel besser weißt und kannst." Beleidigt schaute Doris aus dem Seitenfenster.
    'Schön wär's',' dachte Rainer, trat beim Grünwerden der Ampel auf die Kupplung, legte den ersten Gang ein und brauste mit quietschenden Reifen los.
     "HACH," schrie Doris auf. "Was sollte DAS denn jetzt?" Waren da Mädchen am Straßenrand, bei denen Du Eindruck schinden wolltest?"
    'Soviel zum Thema keinen Ton mehr,' dachte Rainer, rollte mit den Augen und sagte, "Nein, ich will nur diese Fahrt schnell hinter mich bringen."
    "Schnell?" Doris fuchtelte mit den Armen. "Schnell? Da haben wir's doch schon wieder. Du fährst dann so schnell, dass Du in Deinem Alter gar nicht mehr alles überblicken kannst, was um Dich herum passiert. Du merkst ja nicht mal, dass der Typ da vor dir blinkt UND LANGSAMER WIRD! MANN! Und da willst DU MIR verbieten, mit aufzupassen."
    "NOCH habe ich Dir gar nichts verboten. Und DU bist immer noch zwei Jahre älter als ich."
    "Ach, jetzt kommt wieder DIE Tour. Hättest sicher gerne eine Jüngere hier neben Dir sitzen."
    Rainers Hände krallten sich um das Lenkrad, und für einen Moment stellte er sich vor, es sei Doris' Hals. "Zumindest hätte ich gerne eine mit Führerschein neben mir sitzen, die sich auch ab und zu mal statt meiner ans Steuer setzt oder wenigstens weiß, in welchen Verkehrssituationen sie besser DIE KLAPPE HALTEN SOLLTE!"
    "SCHREI MICH NICHT AN!"
    Anstelle einer weiteren Antwort stieß Rainer zischend die Luft zwischen den Zähnen hindurch aus und atmete ein paar Mal tief durch.
    Er genoss die Stille der folgenden Minuten und hoffte, dass Doris möglicherweise tatsächlich für den Rest der Fahrt die Klappe halten würde. Leider vergebens.
    "Ich warte auf eine Entschuldigung," sagte sie zum Seitenfenster hin.
    Rainer seufzte. "Weswegen DAS denn?"
    "Du hast mich angeschrien und mich hysterisch genannt."
    "Ich habe nicht DICH hysterisch genannt, sondern Deinen völlig unbegründeten Aufschrei vorhin so bezeichnet," sagte Rainer so ruhig es ihm möglich war.
    "Das ist dasselbe."
    Rainer schwieg und war bemüht, sich auf den immer dichter werdenden Verkehr zu konzentrieren. Warum legte sie ihre Friseurtermine auch immer in die Zeit, wenn dickster Berufsverkehr herrschte? Warum konnte sie nicht den Bus nehmen? Den Bus, der nur einmal in der Stunde fuhr. Ja, ja. Warum waren sie nur auf dieses Dorf gezogen? War natürlich SEINE Idee gewesen. Bla bla.
    Doris drehte sich zu Rainer herum. "Ich warte."
    Rainer nickte. "Dann warte mal schön."
    "Heißt das, Du willst Dich nicht entschuldigen?"
    "Och, warum eigentlich nicht? Entschuldige, dass ich Dich überall hin chauffiere, wann immer Du es willst. Entschuldige, dass ich versuche, keinen Herzinfarkt oder Nervenzusammenbruch zu bekommen, weil Du mir ständig in meine Fahrweise hineinquatschst und uns damit in alle möglichen gefährlichen Situationen bringst, die ohne Dein Gequatsche überhaupt nicht gefährlich wären. Entschuldige, dass ich versuche, uns beide gesund und lebendig zu DEINEN Terminen und wieder zurück zu bringen."
    Doris funkelte Rainer an. "Ach ja? DAS kann ich auch. Pass auf. Entschuldige, dass ich Dir zwei Kinder geboren und großgezogen habe. Entschuldige, dass ich Dein Haus in diesem Kuhdorf in Ordnung halte. Entschuldige, dass ich auf MEINE Karriere verzichtet habe, damit DU Familie UND Karriere haben konntest. Entschuldige, dass ich Dir IMMER NOCH jeden DRECK hinterherräume und Dir Dein Essen vorsetze und die Wäsche mache, obwohl Du pensioniert bist und ruhig mehr im Haushalt machen könntest. Stattdessen hängst Du in letzter Zeit jeden zweiten Abend sonstwo mit Deinen Saufkumpanen und vermutlich irgendwelchen Weibern rum. Da ist es doch wohl nicht zu viel verlangt, dass Du mich AB UND ZU mal in die Stadt fährst. DU MUSST HIER LINKS!"
    "Ich WEISS! Ich fahre hier nicht zum ersten Mal entlang!"
    "Dann BLINK doch!"
    'Ich dreh Dich auch gleich auf Links,' dachte Rainer und bog von der Hauptstraße in eine nicht weniger befahrene Seitenstraße.
    "Willst Du etwa HIER schon parken?" moserte Doris. "Da muss ich ja noch ewig weit laufen."
    "Aber das hier IST wenigstens ein Parkplatz. Wer weiß, ob wir noch näher an Deinem Glatzenschneider dran überhaupt etwas finden."
    "Glatzenschneider? Das ist mal wieder typisch für dich! Ein Besuch beim Friseur könnte Dir auch mal wieder nicht schaden. Aber für MICH musst Du Dich ja nicht mehr pflegen. FAHR WEITER!"
    Stöhnend schaltete Rainer den Blinker, den er zum Einparken gesetzt hatte, wieder aus und fädelte sich unter dem Gehupe des nachfolgenden Verkehrs wieder ein.
    "Bitte schön. Zufrieden?" grummelte er.
    "Seit wann interessiert es DICH, ob ich zufrieden bin? STOPP! DA IST EIN FUSSGÄNGER!"
    "JA! AUF EINEM ZEBRASTREIFEN, DEN ICH SCHON LÄNGST GESEHEN HATTE!"
    "JETZT SCHREIST DU MICH JA SCHON WIEDER AN!"
    Die Autos hinter ihnen begannen wütend zu hupen, als Rainer nicht sofort wieder anfuhr, nachdem der Fußgänger außer Sichtweite war.
    "Nun halt doch nicht den ganzen Verkehr auf!" Doris stupste Rainer mit der Spitze ihres Zeigefingers in den Oberarm. "Außerdem komme ich zu spät zu meinem Termin."
    Mit finsterem Blick setzte Rainer seine Fahrt fort.
    "DA kannst Du Dich hinstellen." Doris fuchtelte mit dem Zeigefinger vor der Windschutzscheibe herum. "Da! Da vorne rechts!"
    "Ich sehe, was Du meinst," entgegnete Rainer müde. "Und siehst DU denn auch das hübsche runde blau-rote Schild da?"
    "Ja, na und?"
    "Das heißt, ich darf da nicht parken."
    "Was soll denn da schon passieren, wenn Du da parkst? WARUM FÄHRST DU DENN VORBEI?"
    "Weil ich da NICHT PARKEN DARF! Pass auf," dozierte Rainer, während er seine Parkplatzsuche fortsetzte, "ich habe mich schon einige Male auf Deine Parkwünsche eingelassen. Ein paarmal ist das gut gegangen, ein paarmal eben nicht. Da kam so eine böse Politesse und hat mir einen Strafzettel verpasst. Und das kostet Geld. Und wenn man das oft genug macht und dabei erwischt wird, dann gibt das Strafpunkte. Wie beim Fernsehquiz. Und wenn man genügend Strafpunkte gesammelt hat, dann darf man nicht mehr mitspielen. Und dann muss das arme Frauchen DOCH mit dem Bus fahren, wenn das Männe keinen Führerschein mehr hat."
    'MANN, bin ich bescheuert!' dachte Rainer im gleichen Augenblick, in dem die Worte seinen Mund verlassen hatten.
    Doris sah ihn wütend an. "Bist Du jetzt fertig, mich wie ein Kleinkind abzukanzeln?"
    Wortlos fuhr Rainer weiter und fand schließlich zwei Blocks vom angestrebten Friseurgeschäft entfernt einen legalen freien Parkplatz.
    'Feigling!' schalt er sich in Gedanken, als seine Frau aus dem Auto ausstieg.
    "Und mach keinen Blödsinn, während ich weg bin," sagte Doris noch, bevor sie die Tür zuknallte.
    Rainer ließ das Fenster herunter, was während der Fahrt strikt verboten war, kippte den Sitz ein wenig zurück, lehnte den Kopf an die Stütze und schloss die Augen.
    Er seufzte, dann kicherte er. 'Jetzt ist es mir tatsächlich ZU still.'
    Er schaltete das Radio ein, was ebenfalls ansonsten nicht gestattet war, lediglich, darauf hatte Rainer bestanden, um den Verkehrsfunk auf längeren Strecken zu verfolgen.
    '… gegebenem Anlass warnt die Kriminalpolizei Einzelpersonen vor dem Durchqueren des Heidelanger Forstes nach Einbruch der Dunkelheit. Am heutigen Dienstagmorgen fanden Jogger erneut eine Frauenleiche in der Nähe des Seeufers. Somit erhöht sich die Zahl der im Heidelanger Forst ermordet aufgefundenen Frauen auf vier...'
    Rainer wechselte den Sender einige Male, bis er klassische Musik fand. 'Schrecklich,' dachte er. 'Vier Stück. Diese armen Frauen. Ehefrauen. Mütter.'
     So etwas Furchtbares! Eine nach der anderen! Vier Stück! Und die Polizei bekam nichts auf die Reihe. Gerade heute Morgen hatte er in der Zeitung gelesen, dass es noch keinerlei Hinweise gab, dass die SOKO HeiFo noch komplett im Dunkeln tappte.
    Er schüttelte den Kopf. Wie konnte das sein? Bei all diesen tollen technischen Möglichkeiten heutzutage.
    Alle vier Frauen waren laut der Zeitungsberichte erwürgt worden. Weitere Details waren aus 'ermittlungstechnischen Gründen' nicht veröffentlicht worden.
    'Einfach so,' überlegte Rainer und begann, mit beiden Händen das Lenkrad zu kneten, während seine Gedanken zur hinter ihm liegenden Autofahrt mit Doris schweiften.
    Zu dieser und so vielen anderen Autofahrten mit Doris.
    Zu glücklicheren Zeiten mit Doris.
    Hatte es die gegeben?
    Rainer nickte. Die hatte es wohl einmal gegeben. Aber irgendwann hatte sie begonnen, zu dem zu werden, was sie jetzt war. Eine nervige, zickige, misstrauische, eifersüchtige Matrone, die eigentlich mehr mit sich selbst als mit ihrer Umwelt unzufrieden war. Aber die Umwelt musste darunter leiden. Kein Wunder waren die Kinder von daheim ausgezogen, als sich die erstbeste Gelegenheit bot. Doris war mit den Jahren unerträglich geworden.
    Und er? Warum ertrug er es noch mit ihr?
    Seine Hände begannen wieder, mit dem Lenkrad zu spielen. Erst sanft, dann fester, bis schließlich seine Knöchel weiß hervortraten und seine Finger schmerzten.
    Vielleicht war es ja wirklich nicht so schwer ... bei Doris ...
    Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter, und er schloss das Fenster.
    Der Gedanke war ihm schon lange nicht mehr fremd. Nichtsdestotrotz erschreckte er ihn jedes Mal aufs Neue.
    Wie oft hatte er sich vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn Doris nicht mehr da wäre. Wenn ihr irgendetwas … zustieße.
    Ehefrau und Mutter war Doris doch schon lange nicht mehr, so wie diese armen ermordeten Frauen, sondern nur noch eine Furie, die ihn tagtäglich mehrfach mittlerweile schon weiter als nur an den Rand seiner Geduld brachte.
    Diese vier armen Frauen hatten sterben müssen, und so etwas wie Doris durfte leben.
    Rainer hatte nicht bemerkt, dass er wieder dabei war, sein Lenkrad zu kneten. Die Haut über seinem linken Zeigefingerknöchel hatte einen Riss bekommen und zu bluten begonnen. Er lockerte die Finger und betrachtete die hauchdünne rote Linie.
    Rot wie die Lippen der Wirtin seiner Stammkneipe, in deren Arme Doris ihn … noch … nicht getrieben hatte.
    Je größer die Anzahl der Ungeheuerlichkeiten derer Doris ihn beschuldigte, umso mehr fand er Trost in der Tatsache, dass er sich nichts hatte zuschulden kommen lassen. Er würde sich nie etwas zuschulden kommen lassen!
    Er schnaubte, als er in Gedanken wieder Doris' Stimme hörte. Das ist mal wieder typisch für dich! Das stimmte wohl. Andere Männer hätten sich schon längst in andere Arme, andere Betten geflüchtet. Wenn auch nur aus Trotz. Aber sein Ding war das nun mal nicht. Gerade aus Trotz blieb er wohl bei Doris. Den Gefallen wollte er ihr nicht tun.
    Aber allmählich war Rainer sich nicht mehr ganz so sicher, wie lange er sich noch würde zurückhalten können, bevor er eines Tages – ohne Doris – in sein Auto steigen und losfahren würde. Einfach nur fahren. Ohne konkretes Ziel. Nur weg. Solange bis der Tank leer war. Und dann würde er einfach im Auto sitzen bleiben und die Stille genießen.
    Die Stille?
    Es war nicht still. Nicht in seinem Kopf. Würde es nie sein. Immer noch hörte er Doris' Stimme.
    Fahr nicht so dicht auf! Wie willst du denn noch reagieren, wenn der plötzlich bremst?
    Hast du gesehen, was für eine junge Schlampe der alte Knacker da in seinem Cabrio neben sich sitzen hatte? Hättste wohl auch lieber, was? Na? Haste dir schon eine ausgesucht, die gleich am nächsten Tag einzieht, sobald ich krepiert bin?

    Ein stechender Schmerz fuhr durch Rainers Finger.
    Zwei weitere Knöchel bluteten. Er hatte Mühe, die Hände, die sich um das Kunstleder gekrampft hatten, vom Lenkrad zu lösen.
    Er verzog das Gesicht, während seine Hände Lockerungsübungen machten, vorsichtig in der Luft Klavier spielten.
    Er sah auf die Uhr. Fast schon eine Stunde. Wo war nur die Zeit geblieben? War er eingenickt?
    Erneut schaltete Rainer das Radio ein.
    '… die Polizei noch keine Hinweise auf einen mutmaßlichen Täter. Washington. Die Friedensverhandlungen im Nahen Osten …'
    Rainer lächelte bitter. Noch gar keine Hinweise? Bei vier Morden? Na dann …
    Nette Frauen waren das sicherlich gewesen. Harmlose Joggerinnen.
    Bei zwei von ihnen war der Schlag auf den Hinterkopf nicht heftig genug gewesen, um sie sofort bewusstlos werden zu lassen. Sie hatten um ihr Leben gefleht, nur halb bei Sinnen.
    Eine hatte sich beinahe zu stark gewehrt. Fast hätte er von ihr abgelassen.
    In der Ferne sah er Doris' kräftige Figur sich mit schnellen Schritten auf ihn zu bewegen. Er seufzte.
    Vermutlich hatten die beiden Frauen, die nicht durch den Schlag mit seinem Wagenheber das Bewusstsein völlig verloren hatten, sich in ihren letzten Augenblicken gewundert, warum er sie 'Doris' nannte, während sein tödlicher Griff um ihren Hals ihnen keine Chance ließ, auch nur einen Gedanken nach dem Warum zu formulieren.
    'Bald hast Du es überstanden, Doris. Dann musst Du mich und meine Fahrkünste und Dein langweiliges Leben nicht mehr ertragen, Doris.'
    Rainer grinste und knetete gedankenverloren sein Lenkrad, während Doris die Beifahrertür aufriss. "Jetzt sag bloß, Du hast die ganze Zeit nur hier herumgehockt?"
    Sie ließ sich auf den Sitz fallen und knallte die Tür zu. "Da drüben ist ein Supermarkt. Warum hast Du nicht ein paar Lebensmittel eingeholt? Nun darf ich das irgendwie morgen früh machen. Na, da kannst Du mich ja dann ruhig wieder hier heraus fahren."
    Sie betrachtete ihn, wie er lächelnd durch die Windschutzscheibe hinaus starrte. "Worauf wartest Du noch? Lass uns fahren. Es wird gleich dunkel. Und warum grinst Du so bescheuert? Hast wohl die ganze Zeit wieder irgendwelchen Weibern hinterhergeglotzt."
    "Oh nein, mein Schatz," Rainer ließ den Motor an. "Ich habe die ganze Zeit nur an Dich gedacht."
    Während er aus der Parklücke herausfuhr und sich behutsam in den Verkehr einfädelte, beschloss Rainer, dass er nun endlich soweit war, zusammen mit Doris – seiner echten und zum Glück einzigen Doris - einen klitzekleinen Umweg über den Heidelanger Forst zu machen ...



Copyright Esther Koch 25.11.2012

Donnerstag, 11. September 2014

Montys Buchtipps - Teil 4


Erledigt ...

Monty: Und noch einmal sage ich herzlich willkommen, liebe Leser und liebe Mami, zum letzten Teil von Montys Buchtipps. Heute reden wir nicht über Ratgeber, sondern über Hundegeschichten.
Als erstes sprechen wir über das Buch Von Hund zu Hund vom Autoren mit dem Namen Richard Katz. Grrrr ... Katz! Das ist der Typ von gegenüber, der nie mit mir spielen will!

Mami: Was? Aber nein, Monty! "Katz!" Nicht "KatzE!" Aber es ist schon ein ulkiger Zufall. Das stimmt.

Monty: Worum geht es in dem Buch?

Mami: Es handelt sich um den Briefwechsel zwischen zwei Hunden. Ich habe das Buch als Kind mal gelesen und es mir jetzt noch einmal gekauft. Es hat mir früher sehr gefallen, wie sich die beiden Hunde Nick und Seppli unterhalten. Und die haben sich viel zu sagen, wohnt der eine doch in Brasilien, der andere in der Schweiz.

Monty: Schweiz? Kenn ich! Da war ich auch schon mal. Und jetzt gefällt dir das Buch nicht mehr?

Mami: Wenn man groß ist, sieht man viele Dinge kritischer, was manchmal auch schade ist. Da stehen dann nicht mehr die lustigen Hundegeschichten im Vordergrund, sondern es fällt einem sehr stark auf, wie aus heutiger Sicht politisch unkorrekt Herr Katz stellenweise geschrieben hat. Und auch wie mehr als zweifelhaft manche Sachen sind, von denen die Vierbeiner erzählen. Also was die Hundeerziehung betrifft.

Monty: Mami?

Mami: Ja, Monty?

Monty: Poli ... was?

Mami: Bitte? Ach so. Politisch unkorrekt. Das ist etwas, das nur Menschen brauchen, mein Schatz. Hunde wissen schon von fern, wie es der andere mit einem meint. Sogar bei Menschen wissen sie das. Aber Menschen haben ein kompliziertes Vokabular entwickelt, um ganz vorsichtig mit anderen Menschen umzugehen, damit man sie ja nicht beleidigt. Oder damit andere Menschen sehen, wie toll man doch miteinander umgeht, obwohl man es gar nicht so meint.

Monty: Menschen ...

Mami: ... sind komisch. Ich hab dir doch gesagt, da kommt noch einiges auf dich zu. Wenn alle Menschen immer aufrichtig freundlich wären und so lebten, dass kein Mensch als mehr oder weniger wert erachtet würde als ein anderer, dann bräuchte man auch das Vokabular der politischen Korrektheit nicht.

Monty: Du kannst das Buch also nicht empfehlen?

Mami: Oh, das will ich nicht sagen. Es ist immer noch sehr nett zu lesen. Man darf dabei nur nicht vergessen, dass der Autor 1888 geboren wurde und wann er dieses Buch schrieb. Das war nämlich schon 1956. Außerdem sind einige sehr gute Stellen drin. Zum Beispiel wenn Seppli über "Rassen und Rassenwahn" schreibt.

Monty: Und warum hast Du denn dieses Buch hier gelesen - Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz -, obwohl es darin nur um Yorkshire Terrier geht? Das hat doch nichts mit mir zu tun.

Mami: Rassenwahn, Montyschatz? Haha ...

Monty: Grrr ...

Mami: Weil ich die Autorin Carmen Bauer kenne - was man heute so als "kennen" bezeichnet, über Facebook eben. Aber sie stammt aus der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, und da kommt man schon eher mal in intensivere Gespräche. Jetzt lebt sie aber in Nordirland. Und ich hatte großes Interesse an ihrer Lebenserfahrung mit drei Hunden gleichzeitig. Das ist schon spannend, unabhängig von der Größe der Hunde.

Monty: Aber das hat doch auch Fachwissen drin. Warum haben wir nicht gleich beim ersten Mal darüber gesprochen, bei den Fachbüchern?

Mami: Da hast du recht, Monty. Es besteht zur Hälfte aus Geschichten, zur anderen Hälfte aus Ratgeber. Ich habe auch überlegt, ob ich es gleich beim ersten Mal vorstellen soll. Aber es war mir wichtig, dass es im Wust der Ratgeber nicht untergeht. Der Unterschied zu den anderen ist nämlich, dass wir hier im ersten Teil auch drei der Hunde lebensnah kennenlernen, die die Autorin zu diesem Buch inspiriert haben, nämlich Jack, Susi und Mini. Drei ganz konkrete Hunde mit Namen und Gesicht, nicht nur potentielle Beispielhunde, die es so gar nicht gibt.
    Aus dem gleichen Grund hatte Cesar Millan ebenfalls seine eigene Kategorie verdient. Die Hunde, von denen er berichtet, gibt oder gab es wirklich. Daddy, Junior und wie sie alle heißen. Seine eigenen und die Hunde seiner Klienten.
    In Carmen Bauers Buch Yorkshire Terrier – Zwerge mit Löwenherz nehmen wir teil am bunten Alltag dreier kleiner Hunde, die jeder einen ganz eigenen Charakter besitzen, jeder eine kleine Persönlichkeit ist.

Monty: Da möchte ich jetzt bitte einen stillen Gruß an Jack schicken, der am 22. August vor einem Jahr über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Er war 13 Jahre alt. Mach's gut, Kumpel. Und an seine Mami Carmen, die ihn sicher immer noch schrecklich vermisst.

Mami: Das war lieb von Dir, Monty. Es gibt in Carmens Buch auch viele wunderschöne Farbfotos von Jack, Susi und Mini. Neben den kleinen Geschichten über die drei, lernen wir Geschichtliches über den Yorkshire Terrier und Grundsätzliches über Wesen, Erziehung und Pflege, darunter vieles, was zum großen Teil auch für andere Rassen gilt.

Von Carmen gibt es auch schon ein zweites Yorkie-Buch. Es trägt den Titel Yorkshire Terrier – Zwerge mit Löwenherz unterwegs in Nordirland und besteht komplett aus Geschichten über Mini, Susi und den lieben Jack. Es handelt von vielen lustigen Abenteuern, die kleinen Hunden auf großen Ausflügen widerfahren können und enthält schöne Farb- und Schwarzweißfotos, die die Autorin selbst aufgenommen hat.

Monty: Und hier ist ein Buch, wo nur Bilder drin sind. Nanu? Warum hat denn der kleine Mann den Schuh im Maul? Darf der das?

Mami: Natürlich darf einer nicht fehlen, wenn es um die mediale Verarbeitung des Themas Hund geht. Und das ist Loriot. Man denke an den Cartoon vom sprechenden Hund, oder an sein berühmtes Zitat "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." Auch seine Autobiographie trägt den Titel Möpse und Menschen.

Monty: Und in diesem Buch hier geht es auch um Möpse?

Mami: Nein. Dieses Büchlein heißt Auf den Hund gekommen und enthält 44 Zeichnungen aus einer, sagen wir, verkehrten Welt. Hier nimmt der kleine Mann die Rolle des Hundes ein - schleppt einen Pantoffel im Mund weg, frisst Gras und Müll, stellt Einbrecher, muss Stöckchen holen, am Fahrrad angebunden hinterherjoggen, einen Maulkorb tragen und wird vor Geschäften angebunden - während der Hund die Rolle des Menschen spielt - versucht, seinen zweiten Pantoffel wiederzubekommen, kauft aufrechtgehend beim Metzger ein und kommentiert das Verhalten "seines" Menschen gegenüber den ebenfalls auf zwei Beinen laufenden Mithunden.

Monty: Und hier sind zwei Bücher ganz ohne Bilder drin ...

Mami: Ja, zwei ohne Bilder und dann noch eins mit Zeichnungen. Denn zum Schluss möchte ich allen Lesern, die gerne mal wieder so richtig lachen wollen, die Bücher Herrchenjahre, Herrchenglück und Herrchen will nur spielen von Michael Frey Dodillet empfehlen.
Mein persönlicher Kritikpunkt vorneweg: Es missfällt mir, dass er an einer Stelle im ersten Buch vom "reinrassigen, in sechzig Prozent der Fälle kränkelnden Standardfamilienretriever" spricht (Herrchenjahre, S. 16). Er macht zur Grundlage dieser Aussage keine Quellenangabe. Also habe ich als Retrieverbesitzerin beschlossen, das einfach nicht weiter ernst zu nehmen.

Monty: Bravo Mami. Aber geht es denn in den Büchern überhaupt um Retriever?

Mami: Nein. Es geht in Herrchenjahre um die Schäferhundmixhündin Luna, die ihren Besitzer auf Trab hält. Dieses Buch ist wunderbar komisch und lebendig erzählt und spricht allen aus der Seele, die sich ebenfalls im Dschungel der verschiedenen Hundeerziehungstheorien verloren fühlen. Der Autor nennt der Einfachheit halber übrigens alle Hundetrainer Krause. Also nicht wundern.

Monty: Aber meiner heißt doch Barbara?

Mami: Deshalb sag ich ja: Nicht wundern!

Monty: Und was passiert in Herrchenglück?

Mami: Da beschließt die Familie, ihr Glück zu verdoppeln und holt sich einen zweiten Hund ins Rudel. Den zwölf Monate alten kleinen Jagdhundterriermix namens Wiki.

Monty: Da hat sich die Luna aber sicher gefreut, oder?

Mami: Nun ja, sagen wir, sie hatte in der Tat ihre eigene Meinung dazu. Aber da sie am Zweithundsuchprozess ja entscheidend beteiligt war, kann man nun sagen: selber schuld! Auf jeden Fall ist auch dieser Band zum Schreien komisch.

Monty: Das dritte Buch ist eigentlich das zweite, richtig?

Mami: Richtig. Herrchen will nur spielen ist vor dem Herrchenglück erschienen. Und dabei handelt es sich um die an Fräulein Rottmeiers Kummerkasten gerichteten Fragen und ihre Antworten darauf.

Monty: Wer ist Fräulein Rottmeier?

Mami: Das ist Lunas Künstlername, unter dem sie per Brief oder SMS Hunden bei ihren Problemen mit ihren Trullas, Heinzens und Krauses hilft.

Monty: Trullas und Heinzens?

Mami: Frauchen und Herrchen.

Monty: Ah. Auch lustig?

Mami: Also, ICH finde schon. Zum Abschluss möchte ich gerne kleines Stück aus dem Vorwort von Herrchenjahre zitieren, weil es gut zum Anfang Deiner ersten Buchtipps passt.

Monty: Au ja. Vorlesen!

Mami: Ich hoffe, Herr Frey Dodillet hat nichts dagegen, aber wenn doch, kann er sich ja bei mir melden, dann nehme ich das Zitat wieder raus. Also:
"Für den interessierten Hund: Dies ist ein wohlschmeckendes Buch. Du darfst Schinken dazu sagen. [...] Das Buch macht viel her, wenn es im Körbchen liegt. Du kannst es prima hinter die Waschmaschine schieben oder im Garten vergraben. Der Verlagshund behauptet, es rieche nach Putengeschnetzeltem. Du darfst es zerkauen. Es ist im Wesentlichen aus Holz, schmeckt also wie dein Stöckchen."

Monty: Ich darf es also DOCH zerkauen!

Mami: Ja, aber nicht dieses hier. Kauf dir dein eigenes Exemplar!

Monty: Grrr ... Mami?

Mami: Ja, mein Schatz?

Monty: Schreibst Du auch mal ein Buch über mich?

Mami: Da bin ich doch gerade dabei.

Monty: Darf ich DAS dann zerkauen?

Mami: Aber ja. Ich schreib Dir vorher sogar eine Widmung hinein. Und jetzt, Monty: Sag auf Wiedersehen!

Monty: Genau. Vielen Dank für das Gespräch, liebe Mami und vielen Dank für die Aufmerksamkeit, liebe Leserinnen und Leser. Hoffentlich war etwas Interessantes für Sie dabei.

Mami: Feiiiiiin!

Monty: *wedelwedelwedel*



Lieben Gruß

Euer Monty

P.S.: Und natürlich auch dieses Mal ... unsere Bücherliste:


UND HIER geht es zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3 von Montys Buchtipps!







Dienstag, 9. September 2014

Montys Buchtipps - Teil 3


Monty: Willkommen, liebe Leser und liebe Mami, zum vorletzten Teil von Montys Buchtipps. Das letzte Mal haben wir ja eine kunterbunte Sammlung von leckeren, knusprigen, raschelnden ...

Mami: MONTY! AUS!

Monty: ... interessanten, hilfreichen Ratgebern für Hundebesitzer besprochen. Das wollen wir heute auch tun. Allerdings beschränken wir uns dabei auf einen einzigen Autoren. Mami, wer ist das, und was ist so besonders an dem?

Mami: Nun, er ist im Augenblick SEHR populär.

Monty: PopoWAS?

Mami: Bekannt. Er tritt vor Publikum auf und hat eine eigene Fernsehsendung. Aber nicht jeder findet ihn gut.

Monty: Ja, Du sagtest mal, dieser Cesar Millan sei etwas umstritten? Wieso denn das?

Mami: Das ist richtig, mein Schatz. Zum einen hat Mr. Millan keine, sagen wir, standesgemäße Ausbildung als Tierarzt oder Tierpsychologe genossen. Er kam als illegaler Einwanderer aus Mexiko in die USA mit nichts als seiner Fähigkeit, mit Hunden umzugehen und auf sie einzugehen. Das ist einer der Kritikpunkte, dass er im Prinzip ohne Universitätsdiplom, sondern in erster Linie mit Bauchgefühl und Erfahrung seinen Job ausübt.

Monty: Aber den macht er doch ziemlich erfolgreich, oder? Und ist Bauchgefühl und Verständnis für uns nicht viel wichtiger als so ein ... so ein .. Uni ... ter ... Uniteriplätsdivom?

Mami: Universitätsdiplom, Liebling. Das heißt, er hat nicht studiert.

Monty: Ist das schlimm?

Mami: Das ist natürlich nicht schlimm, aber viele Leute kritisieren das. Aber noch viel mehr wird kritisiert, dass er manchmal nicht besonders sanft mit den Hunden umgeht.

Monty: WAS?

Mami: Manche sagen, er behandelt die Hunde brutal und schüchtert sie ein. Er erklärt, dass das die Art ist, wie Hunde im Rudel auch miteinander umgehen würden. "Schnauzengriff", Stupser mit angedeutetem Biss in die Flanke ...

Monty: Er BEISST die Hunde?

Mami: Nein, er macht das mit den Händen. Ehrlich gesagt, mit dem Schnauzengriff hab ich Dir Dein spielerisches Schnappen abgewöhnt, weißt Du noch?

Monty: Ja. So schlimm war das gar nicht. Ich hab dann schnell verstanden, dass ich das nicht machen soll. Das hat meine Mami Emma auch ... ooooohhh!

Mami: Genau. Das meint er damit, wenn er sagt, man müsste mit den Hunden Hundesprache "sprechen". Ich kann Dich stundenlang voll-labern und an der Leine zerren, und Du kapierst doch nicht, was ich von Dir will. Genau wie letzthin, als Dein Nachbar Santos keine Lust mehr hatte, ständig von Dir über den Haufen gerannt zu werden, und Dich einfach kräftig angebellt und nach Dir geschnappt hat.

Monty: DAS hab ich auch schnell verstanden!

Mami: Das meint Millan, wenn er sagt, wir dürfen nicht vergessen, dass unser geliebter vierbeiniger Freund in erster Linie mal ein Hund ist, und erst viel später unser Freund. Das heißt, er muss lernen, sich an Regeln zu halten. Er muss zum Beispiel auch kapieren, dass der Mensch der Rudelführer ist.

Monty: Und so heißt ja auch das erste Buch hier.

Mami: Du bist der Rudelführer: Wie Sie die Erfahrungen des Hundeflüsterers für sich und Ihren Hund nutzen. Es verdeutlicht an konkreten und wahren Fällen - ohne Namen zu nennen -, mit welchen Problemen Hundebesitzer zu Millan kommen, und wie er an die Probleme herangeht. Das ist schon sehr interessant, zu sehen, wie man in speziellen Fällen vorgehen KÖNNTE, auch wenn in seiner Fernsehsendung immer empfohlen wird, die gezeigten Methoden NICHT alleine anzuwenden.

Monty: Im nächsten Buch geht es nur um Welpen.

Mami: Millan hat vier verschiedenrassige Welpen zu sich genommen und ihre Entwicklung aufgezeigt, kombiniert mit Tipps zur Vorbereitung des Welpeneinzugs daheim und zur Erziehung. Das Buch heißt Cesar Millans Welpenschule: Die richtige Hundeerziehung von Anfang an. Es ist sehr interessant, sollte aber wie alle Millan-Bücher mit eigenem Verstand gelesen werden. Also weder das Buch in die Ecke pfeffern, weil einem irgendwas daran nicht gefällt, und dann gleich den Trainer mitsamt all seiner Methoden verteufeln, noch dieses Buch als Bibel ansehen. Eigene Meinung bilden, Leute! Nicht alles an Millans Methoden ist gut, aber es ist auch nicht alles schlecht!

Monty: Und hier ist noch ein vergleichsweise dünnes Buch?

Mami: Davon habe ich die englische Version, weil es die deutsche zu dem Zeitpunkt noch nicht gab: Cesar Millan's Short Guide to a Happy Dog. Die Übersetzung ist aber mittlerweile auch längst auf dem Markt: Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer. Das kann man fast als Zusammenfassung von Millans Werk bis dato bezeichnen. Es behandelt folgende Aspekte:
  • So wählen Sie den richtigen Hund aus
  • So korrigieren Sie Fehlverhalten
  • So bleibt Ihr Hund gesund
  • So werden Sie zum Rudelführer

Leider ist das Problem bei Cesar Millans Büchern, dass er sich wiederholt. Er schreibt von sich selber ab.

Monty: Darf er das denn nicht?

Mami: Natürlich DARF er das. Allerdings habe ich im Prinzip vier Bücher hier liegen, die jeweils zu, sagen wir, mindestens 60 oder mehr Prozent alle den gleichen Inhalt haben, auch wenn die Herangehensweise immer eine andere ist. Aber dafür habe ich natürlich viermal Geld ausgegeben. Und das waren keine Discounter-Preise!

Monty: Wenn Du also EINES empfehlen würdest?

Mami: Dann Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer.

Monty: Warum gerade das?

Mami: Brutal gesagt, weil es das kürzeste ist. Die Welpenschule ist zwar gut bei jungen Hunden, aber solche Grundlagen finden sich auch in den 98 Tipps. Das gleiche gilt für das Rudelführer-Buch. Dessen Quintessenz hat es ebenfalls in den 98 Tipps. Wie ich sagte, dieses hier fasst sein Werk ziemlich gut zusammen.

Ganz schlimm ist in dieser Hinsicht Welcher Hund passt zu uns?: Ein Beziehungsratgeber für Familie und Hund. Für sich genommen ist es natürlich auch ein guter Ratgeber. Er war der erste Millan, den ich gelesen habe, aber den Inhalt habe ich fast komplett auch in den anderen Büchern gefunden.

Außerdem ist der deutsche Titel komplett irreführend. Ich hatte erwartet, detaillierte Hinweise zu finden, welche Rasse sich für uns eignet und welche nicht. Aber Millan redet hier nur, und auch das lediglich stellenweise - von den verschiedenen Energieleveln, die Menschen und Hunde haben. Und dieser Level sollte bei beiden gleich sein. Das bedeutet nicht nur, dass ein Couchpotato sich keinen Husky, und ein Marathonläufer keinen Hund mir kurzen Beinen oder verkürzten Atemwegen holen sollte, sondern dass jedes Tier UNABHÄNGIG VON DER RASSE einen hohen oder niedrigen Energielevel haben kann. Innerhalb desselben Wurfes kann es also vor Energie überschäumende Quirle genauso geben wie Tiere, die auch problemlos mal eine Weile liegen bleiben und auch geduldig daneben sitzen und auf ihr Futter warten können. Bei einem hektischen Menschen wäre also ein ruhiger Hund nicht unbedingt glücklich.

Was ich an Millan aber wirklich gut finde, beschreibt ein Zitat aus dem Rudelführer: "Unsere Hunde sind unsere Spiegel". Wenn wir also unausgeglichen sind, sind es unsere Hunde auch. Oder: Der Hund ist so, wie der Besitzer ihn macht. Oder: Die Verantwortung trägt immer das andere Ende der Leine.

Monty: ...

Mami: ...

Monty: ...

Mami: Ähm, Monty?

Monty: ...

Mami: Monty?!

Monty: *schnarch*

Mami: MONTYYYY!!!

Monty: Huch, äh, ja, ja. genau, Ende der Leine. Und damit wären wir am Ende der Lei.. äh, des heutigen Gesprächs. Danke, Mami, und bis zum nächsten Millan, äh, Mal.

Mami: Geh Decke!


Lieben Gruß

Euer Monty


P.S.: Und hier wieder die heutige Bücherliste:

Montag, 8. September 2014

Montys Buchtipps - Teil 2


Monty: So, liebe Leser, jetzt geht's los, und Mami erzählt uns was über meine Bücher. Die Bücher über mich, meine ich.

Mami: Fangen wir doch gleich mit einem e-book für den Kindle an. Dieses hier zum Beispiel habe ich damals gelesen, während Du im Palmenhaus auf der Insel Mainau unter der Bank gelegen und geschlafen hast.

Monty: Das ist von Patricia B. McConnell und Aimee M. Moore und heißt Die Hundegrundschule: Ein Sechs-Wochen-Lernprogramm. Das hat die Trainerin in der Hundeschule empfohlen, richtig?

Mami: Genau. Das ist ein sehr übersichtlich aufgebautes Programm, das mir hilft, Dir alle wichtigen Sachen beizubringen.

Monty: Zum Beispiel?

Mami: Nun, dass Du auf Deinen Namen hörst, kommst, wenn wir Dich rufen, nicht an Leuten hochspringst, bleibst, wo Du bist, wenn zum Beispiel ein Auto vorbeifährt, Apportieren ...

Monty: Äh ... Mami?

Mami: Ja?

Monty: So richtig gut kann ich das aber noch nicht ALLES.

Mami: Ich weiß, Du bist ja auch ein lebendiger Hund und kein Computer, den ich nur programmieren muss. Deshalb üben wir ja auch immer und immer wieder.

Monty: Und wenn ich's mache, bekomme ich Leckerli.

Mami: Richtig. Und diese Hundegrundschule ist - wie der Titel schon sagt, "ein Sechs-Wochen-Lernprogramm" mit überschaubaren und erreichbaren Zielen pro Woche, Tipps, wie man sie erreichen kann und sogar Hausaufgaben. Sehr schön sind auch die bunten, witzigen Zeichnungen.

Monty: Bunte, witzige Zeichnungen hat ja auch das Buch von Katharina von der Leyen.

Mami: Stimmt. Das trägt den Titel Braver Hund! und lässt sich mit seiner fröhlichen Schreibweise schnell lesen. Es ist weniger schrittweise aufgebaut, als vielmehr thematisch. Über Welpenzeit gibt es Kapitel, genau wie über die Pubertät oder über das Verhalten, das ein Hund gegenüber anderen Lebewesen an den Tag legen sollte. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis hilft dem Leser, schnell das Kapitel zu finden, in dem ein möglicherweise aktuelles Problem behandelt wird. Wenn der Hund im Garten gräbt, zum Beispiel, oder wenn er Essen klaut.

Monty: Das mach' ich doch gar nicht!

Mami: Essen klauen nicht, das ist richtig, aber ...

Monty: Jaaaa jaaa. Das Buch von Bruce Fogle hat keine Zeichnungen, nicht wahr?

Mami: Nein. Hunde richtig erziehen hat Fotos. VIELE Fotos. Probleme, Tipps und Übungen sind Schritt für Schritt mit Fotos erklärt. Es ist in vier Kapitel unterteilt. Das erste gibt eine Einführung in "Das Wesen des Hundes", das zweite befasst sich mit "Früherziehung", das dritte gibt eine Übersicht über "Aufbauende Erziehung" und das vierte Kapitel hilft, dem Hund "Schlechte Angewohnheiten" abzugewöhnen.

Monty: Und dann hast Du noch zwei Bücher, in denen es nur um MICH geht!

Mami: Naja, so ähnlich. Das sind Bücher speziell über Retriever.

Monty: Sag ich doch!

Mami: Das eine ist von Margitta Becker und Veronika Thiele-Schneider. Es heißt: Golden Retriever: Auswahl, Haltung, Erziehung, Beschäftigung. Das Thema "Haltung" behandelt dabei die Punkte Ernährung, Pflege und Gesundheit. Auch dieses Buch enthält viele Fotos, was gerade im Pflege-Kapitel seht wichtig ist. Allerdings muss jeder Hundehalter selbst für seinen Hund entscheiden, ob er die Ratschläge zu den Themen Ernährung, Impfung und Entwurmung so annehmen möchte, wie sie dort stehen. Zweite, dritte oder vierte Meinungen können zwar zunächst verwirren, wenn man aber gewissenhaft abwägt, wird man sicher zu seiner eigenen Meinung finden. Auf jeden Fall gibt dieses Buch einen guten Überblick darüber, was bei einem Goldie wichtig ist und beachtet werden muss. Und alleine das Inhaltsverzeichnis ist da eine SEHR lange Liste.

Monty: Das andere ist von Norma Zvolsky ...

Mami: ... und heißt Retrieverschule für Welpen. Auch dieses hat wieder sehr viele, sehr schöne Fotos. Es behandelt detailliert die ersten 24 Lebenswochen junger Retriever, unterteilt nach den wichtigen Phasen der Entwicklung, die hier als Sozialisierungsphase, Rangordnungsphase und Rudelordnungsphase bezeichnet werden.

Monty: 24 Wochen? Ich bin doch schon viel älter! Das Buch brauchst Du nicht mehr!

Mami: Aber die Erziehungstipps darin sind schon noch sehr hilfreich. Übrigens hat Deine Züchtermami Gabi auf ihrer Homepage auch noch ein paar weitere Buchtipps, abgesehen von den Tipps, die sie auch selbst dort gibt.

Monty: Und was sind das da noch für drei kleine Bücher?

Mami: Die habe ich erst vor kurzem in einem Discounter gekauft, wo sie nur für kurze Zeit erhältlich waren, wie das eben so üblich ist. Man kann sie aber auch über die Homepage des herausgebenden Lingen-Verlags direkt bestellen. Sie tragen folgende Titel:
  • Leinenführigkeit leicht gemacht - Wenn der Hund sein Herrchen zieht
  • Sport & Spiel mit dem Hund - Spielerisch beschäftigen und trainieren
  • Urlaub mit dem Hund - Deutschland entdecken - Hotels, Strände, Ausflüge, Camping & Co
 
Wie gesagt, ich habe sie erst kürzlich gekauft und noch nicht gelesen, nur durchgeblättert. Aber soweit ich sehen kann, enthalten auch sie viele hilfreiche Tipps. Außerdem sind sie handlich und leicht, können also ziemlich problemlos mitgenommen werden UND kosten nicht viel!

Monty: Vielen Dank, Mami, dann bis zum nächsten Gespräch.

Mami: Mach's gut, Liebling.


Lieben Gruß

Euer Monty




P.S.: Hier ist eine Übersicht über die Bücher, die wir heute besprochen haben:


Sonntag, 7. September 2014

Montys Buchtipps - Teil 1


Hallo, liebe Leser!

Leider darf ich immer noch nicht an Mamis Büchern herumkauen. Dabei zerreisse ich doch so gerne Papier und Pappe und verteile es im Wohnzimmer. Und im Flur. Und in der Küche. Und im Büro. Mami gibt mir manchmal einen dünnen Pappkarton, den ich zerfetzen darf. Aber bevor ich dazu komme, die Stücke weichzukauen und zu schlucken, sammelt Mami die Reste ein und läßt sie in der Speis oder in dieser großen Schublade verschwinden, die so interessant riecht. Dummerweise darf ich die nicht näher untersuchen. "Müll" sei nichts für mich, sagt Papa.

Na, egal. Jedenfalls hat Mami viele Bücher über mich gelesen. Also, nicht über MICH. Aber über meine Retrieverfamilie. Und über Hunde allgemein.

Ich sage zu Euch jetzt herzlich willkommen bei Montys Buchtipps!

Da ICH allerdings NICHT lesen kann, brauche ich etwas Hilfe. Und deshalb freue ich mich, einen Gast bei mir begrüßen zu dürfen, der sich in den nächsten Tagen mit mir über diese Bücher unterhält.

Monty: Hallo Mami!

Mami: Hallo mein Schatz. Danke für die Einladung.

Monty: Ich danke Dir für Deine Hilfe hierbei. Also, Mami, erzähl unseren Lesern doch mal, welches dieser Bücher sich Deiner Meinung nach am besten für's Zerkauen eignet. Welches hält am längsten?

Mami: Ähm, Monty?

Monty: Schmecken die mit dem festen Einband besser als die mit dem labbrigen?

Mami: Monty!

Monty: Gibt es auch welche mit Pansen-, Hühnchen- oder Eierkartongeschmack?

Mami: MONTY! RUHIG!

Monty: Hui!

Mami: Monty, die Bücher werden nicht zerkaut! Die liest man! Deshalb bin ich doch hier. Weil Du nicht lesen kannst. Wie die Bücher schmecken, könntest Du den Lesern doch selbst erzählen.

Monty: Ehrlich? Darf ich?

Mami: KÖNNTEST, Monty, wenn ich Dich lassen würde!

Monty: Achso. Na gut. Du hast also viel über mich gelesen, bevor ich zu Euch kam. Und weißt Du jetzt alles über mich, was Du wissen musst?

Mami: Natürlich nicht, mein Schatz. Das ist genau das Gleiche wie damals, bevor wir Deine jungen Herrchen hatten. Besonders vor dem älteren haben Papa und ich viele Bücher gelesen. Und als unser erstes Baby dann da war, war doch vieles anders als in den Büchern beschrieben.

Monty: Warum das denn?

Mami: Weil jeder Mensch, groß oder klein, und auch jeder Hund, ein Einzelwesen ist, das nicht vollständig in irgendwelche Formen und Regeln hineinpasst. Natürlich sind diese Bücher immer sehr hilfreich, weil es grundsätzlich Dinge gibt, die man wissen sollte, und die auch meistens für alle Kinder bzw. jungen Hunde gelten. Zum Beispiel was Pflege, Gesundheit, Erziehung und Fütterung angeht. Und darüber weiß man nun mal nichts oder nicht viel, bevor man sein erstes Kind oder seinen ersten Hund hat. Aber spätestens bei Erziehungsfragen gibt es wirklich die unterschiedlichsten Ansichten. Da muss man sich dann aus all den Vorschlägen seine eigene Meinung herausbilden.

Monty: Zum Beispiel?

Mami: Es gibt natürlich da auch Grundsätze, über die sich alle einig sind - zumindest die, deren Bücher ich hier gelesen habe. Jetzt reden wir mal nur über Hunde, nicht mehr über Menschenkinder.

Monty: Deshalb sind wir ja eigentlich auch hier.

Mami: Da hast Du recht. Ich möchte zum Beispiel nicht, dass Du ins Haus pullerst oder jemanden beißt. Und da rede ich nicht von Deinen spielerischen Knabbereien.

Monty: Warum sollte ich denn jemanden BEISSEN wollen? Und das mit dem Pullern, das war doch nur, weil ich ... weil ich ...

Mami: Schätzchen, sachlich bleiben. Das ist doch nur allgemein gesprochen. Das sind Dinge, die ein junger Hund lernen MUSS. Und da hatten wir ja schon große Hilfe von Deinem vorherigen Rudel mit Mami Emma und Züchtermami Gabi. Die haben schon die Grundlagen gelegt.
Aber das sind ja Bücher, aus denen erst mal ICH lernen muss. Also der Hundehalter, sagen wir mal. Denn wenn DU pullern musst, muss ICH Dir nunmal rechtzeitig die Tür aufmachen, damit es nicht im Haus passiert.

Monty: Genau!

Mami: Aber wenn es darum geht, ob Du auf's Sofa oder mit ins Bett darfst, und ob Du auf unseren Spaziergängen so viel schnüffeln darfst, wie Du möchtest oder erst einmal eine halbe Stunde stramm neben mir her marschieren musst, bevor ich Dir das erlaube ...

Monty: WIE BITTE?

Mami: ... dann sind das Dinge, an denen sich eben die Geister scheiden.

Monty: Geister? Spukt es etwa bei uns???

Mami: Nein, Monty, das sagt man nur so. Darüber sind die Menschen unterschiedlicher Meinung. Und eben auch die Menschen, die solche Bücher schreiben.

Monty: Die einen schreiben also, ich darf auf's Sofa, die anderen, ich darf nicht.

Mami: Richtig. Und das sind alles nur Ratschläge. Welchen davon ich annehme, entscheide ich selber.

Monty: Und Du musst natürlich unbedingt den Ratschlag annehmen, dass ich NICHT auf's Sofa darf. Na toll!

Mami: Aber dafür lasse ich Dich keine halbe Stunde neben mir marschieren, bevor Du schnüffeln oder pullern darfst!

Monty: Auch wahr. Nun ein paar Worte zu den Büchern. Die hast Du alle selber gelesen?

Mami: Ja, oder ich bin gerade noch dabei. Du weißt ja, ich lese immer mehrere Bücher gleichzeitig. Eins im Kindle, eins liegt am Bett, eins im Wohnzimmer, eins auf der Toilette ...

Monty: Du liest beim Pullern? Menschen sind komisch!

Mami: Ach Schatz, und WIE komisch, da hast Du noch nicht mal die Hälfte erlebt!

Monty: Und was ist ein Kindle?

Mami: Ein kleiner Computer für elektronische Bücher. Das ist praktisch, weil man da ganz viele Bücher auf einmal mit sich herumtragen kann.

Monty: Versteh' ich nicht. Egal. Danke, Mami, für diese Einführung. Das nächste Mal unterhalten wir uns dann über die Bücher, die Du gelesen hast.

Mami: Genau. Bis dann, mein Schatz.


Lieben Gruß

Euer Monty

Sonntag, 6. Juli 2014

Monty beim Familientreffen - Teil 1



Es wird Zeit, dass ich Euch mal wieder was erzähle.

Gestern haben meine Menschen und ich einen Ausflug gemacht. Erst fand ich das ja nicht so toll, dass ich schon wieder in das große Auto rein musste. Und dann sind wir schon wieder so lange gefahren. Mindestens tausendtrillionen Stunden!!!!
Aber dann sind wir irgendwann in eine Straße hineingefahren, an einem Haus vorbei, da standen ganz viele Leute! Und Hunde! So wie ich! Ein paar saßen auch noch hinten in ihren Autos. Ich durfte aussteigen und ein paar davon begrüßen. Eine davon war meine Mami! Also ... meine ECHTE Mami! Meine Hundemami Emma!

MAMI EMMA!

Leider musste ich dann erst mal wieder ins Auto. Wir sind noch ein Stück gefahren und dann wieder ausgestiegen. Da durften wir dann alle zusammen rennen und spielen.


Da waren außer mir ...


Ich



... und meiner Mami ...

Mami und ich. Der Nasse bin ich!


... noch zwei meiner Schwestern und zwei meiner Brüder.










Luna, Java, Leon und Henry!

Leider konnten Kaya, Jimmy, Jimmy und Cash nicht kommen.


Und natürlich war meine Züchtermami Gabi auch da.

Martina und Gabi
Und das links daneben ist Martina, die Menschenmami von meiner Schwester Luna.


Luna


Am tollsten war aber, dass wir zusammen schwimmen konnten.






Hinterher sind wir dann wieder Auto gefahren und in ein Restaurant gegangen. Da haben unsere Menschen dann was zu Essen bekommen. Ich wenigstens ein paar Leckerchen. Und müüüde war ich da.



Aber auch zufrieden.




Und schließlich kam Züchtermami Gabi noch mit der kleinen Emilia.




Das ist meine Großnichte, sagt Mami. Denn Emilia ist die Tochter von Franzi, und Franzi ist die Tochter von meiner großen Schwester Lilli. Also ist Emilia die Enkelin von Lilli und die Tochter meiner Nichte ... MÜSSEN die Menschen das alles immer so kompliziert machen?

Jedenfalls war es ein schöner Tag, und heute bin ich müde und hab gar nicht viel Hunger. Bin immer noch so aufgeregt.
Hoffentlich sehe ich meine lieben Geschwister bald mal wieder.

Lieben Gruß

Euer Monty

Samstag, 5. April 2014

MONTYPARTY!

Guten Morgen, liebe Leser!


ENDLICH ist es soweit!

Ich mit 5 Wochen. Porträtfoto: Susanne Westermann

ICH habe Geburtstag!

Ich mit 10 Wochen. Foto: Fam. Blank

Jetzt bin ich ein Jahr alt!

Ich mit 13 Wochen

Und meine lieben Geschwister natürlich auch!

Ich ganz neu! Foto: Fam. Blank


Und gewachsen bin ich natürlich auch. Ich wiege jetzt ungefähr 33 kg (Das wissen wir nicht so genau, weil ich nicht mehr so gerne gewogen werde). Und von Nase zu Schwanzspitze bin ich 140 cm lang (nicht mehr 110 wie vor einem halben Jahr)!

Meine Mami hat übrigens ein Geburtstagslied für mich geschrieben! Das heißt, sie sagt, sie hat es nur ein wenig UMgeschrieben. Das Lied selber hätte es schon gegeben. Zweimal sogar.
Ursprünglich hieß es: "Down by the River" von Albert Hammond. Und dann hat Volker Rosin es genommen und ein Geburtstagslied daraus gemacht.


Und das hier ist jetzt MEINS! :-)

Vor einem Jahr heut wie bestellt,
kam ein Welpe auf die Welt.
Ohne Zähne, ohne Schuh,
kaum zu glauben:
Das warst Du!

Hast gejault und in der Nacht
manches Mal ins Haus gemacht.
Heute tust Du das nicht mehr.
Herzlichen Glückwunsch!

Herzlichen Glückwunsch!
Herzlichen Glückwunsch!
Du bist der Geburtstagshund!
Herzlichen Glückwunsch!

Dein ganzes Rudel sagt zu Dir:
"Du bist heut das Ehrentier.
Sei geknuddelt und geküsst.
Wir freu'n uns, dass Du bei uns bist."

"Hab heute einen schönen Tag!"
Das wünscht Dir jeder, der Dich mag.
"Ein langes Leben und viel Spaß!
Herzlichen Glückwunsch!"

Herzlichen Glückwunsch!
Herzlichen Glückwunsch!
Du bist der Geburtstagshund!
Herzlichen Glückwunsch!

Schön, oder? :-)

Also, liebe Brüder und Schwestern, wo immer Ihr auch seid, das Lied ist selbstverständlich auch für Euch! Mein Rudel und ich wünschen Euch allen einen schönen Geburtstag, und ich freue mich sehr auf das Wiedersehen mit Euch in ein paar Wochen.

Ach ja, und ... Diese Kerze hier:



ist übrigens nicht für mich. Die hat Mami für unser Regenbogenbrüderchen angezündet, das eigentlich auch heute hätte Geburtstag feiern sollen. Aber stattdessen ist es gleich weitergezogen und spielt jetzt mit Mama Emmas Kumpels Henry und Monty (jahaa! Nach dem bin ICH benannt!) im Regenbogenland. Wir sehen uns irgendwann wieder, Bro!


Und zu einem Geburtstag gehören natürlich auch Geschenke!



Aber erst sollte ich eine doofe Partymütze aufsetzen. Das fand ich GAR NICHT witzig!!

Huch! Was kommt da?



Was soll DAS denn?



Ihr seid ja wohl bescheuert!


Nimm das WEG DA!


Und DANN durfte ich endlich auspacken!!!!

Erst mal in Sicherheit bringen


Hmmm. Was da wohl drin ist?



Ein Rinderohr, ein Meter Rinderkopfhaut, ein Geschicklichkeitsspiel, eine Frisbee-Scheibe ... Aber:



... der absolute Renner war das Honigohr!!


Sooooo toll. Soooo lecker. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hineinbeißen sollte. Aber die Entscheidung hat Mami mir abgenommen, weil sie die meisten Leckereien erst mal wieder weggepackt hat. Blöd.

Nachher kommen noch Gäste für mich, habe ich gehört. Für die backt Mami einen Kuchen, von dem ICH dooferweise nix haben darf. Aber ich hab ja meine neuen Leckereien. Trotzdem zeige ich Euch, wie der Kuchen ungefähr aussehen wird:






Na dann mal guten Appetit!

Und ausgerechnet jetzt, wo eigentlich alles so toll ist, fühle ich mich auf der anderen Seite ganz komisch.
Ich hab nämlich soooooo Seeeeehhhhnsucht nach meiner Freundin, der Mopsine. Die riecht schon wieder so gut wie damals, als ich gerade ein halbes Jahr alt wurde. Legt die immer so ein tolles Parfum für mich auf, wenn ich was zu Feiern habe? Jedenfalls weiß ich nicht aus noch ein. Die Geburtstagsleckereien sind ja ganz nett und irgendwie auch sehr verlockend, aber eigentlich habe ich gar keinen besonders großen Appetit. Ich mag nur den ganzen Tag am Fenster liegen und Ausschau halten, ob sie nicht vorbei geht. Manchmal jaule ich ganz laut, weil ich hoffe, dass sie mich hört. Und das tut sie wohl auch. Ihr Herrchen hat meiner Mami erzählt, dass sie abends mal selber zwei Stunden an der Tür gesessen und gejault hat. Aber sie kann ja auch nicht einfach so raus und zu mir kommen. Sie mag mich, das weiß ich. Wenn wir sie treffen, dann legt sie sich manchmal vor mir auf den Rücken, aber meine Mami stellt sich dann auf meine Leine und lässt mich nicht an sie ran. Das finde ich doof, aber auf Mami muss ich hören. MÜSSTE ich hören. Nur KANN ich das nicht, in solchen Situationen.
Das Mopsfrauchen steht immer nur dabei und läßt meine Mopsine machen, was sie will. Und hinterher schimpft Mami, dass sie mich das nächste Mal einfach loslässt, wenn ich wieder so ziehe, und das Mopsfrauchen das einfach nur drollig findet. Warum LÄSST sie mich aber dann nie los, wenn wir sie wieder treffen? Ich verstehe Mami nicht. Ich verstehe mich selber nicht. Ich verstehe GAR NICHTS mehr, kann an gar nichts Anderes mehr denken, an ÜBERHAUPT nichts, wenn meine Mopsine ... oh ... Moment mal ... ich rieche Leberwurst!

Tschüss!

Lieben Gruß

Euer Monty


Samstag, 1. März 2014

Monty und Anka


Es wird wirklich langsam Zeit, dass ich Euch von meiner besten Freundin erzähle.
So gerne ich meine Mopsin Daria und die kleine schwarze Nachbarsdogge auch habe, meine allerbeste Freundin ist meine Cousine Anka. Nun, sie ist nicht wirklich meine Cousine, aber wir sehen uns so ähnlich, dass wir durchaus auch verwandt sein könnten. Wenn auch entfernt.

Das hier vorne ist sie. Und das sind wir, die gerade etwas Leckeres von ihrem Frauchen bekommen, weil wir so schön auf den Abruf gehört haben!

Das ist schon anderen Leuten aufgefallen! Einmal bin ich weggelaufen. (Jaaaaajaaaaaa, offensichtlich war es nicht in Ordnung von mir, dem Auto der Nachbarn hinterher zu rennen, die kurz vorher noch so lieb zu viert mit mir gespielt hatten. Papi war jedenfalls nicht fröhlich, als er mich abgeholt hat.) Und ein Nachbar, der weiter unten im Dorf wohnt, war draußen in seinem Garten. Da dachte ich, ich sag mal hallo. Er jedenfalls hat sich gewundert, dass ich alleine unterwegs war. Er hat mich aber nicht zu Mami und Papi zurückgebracht, sondern zu Ankas Frauchen, weil er dachte, ICH bin Anka.

Der nette Nachbar hat also bei Ankas Frauchen geklingelt, sie hat die Tür aufgemacht, mich gesehen und sofort angefangen zu schimpfen, wieso ich denn schon wieder weggelaufen bin! (Weil Anka das auch ab und zu macht. Sag ich gleich noch was zu.) Sie hielt mich nämlich auf den ersten Blick AUCH für Anka! Das war aber ein Hallo, als sie gemerkt hat, dass ich gar nicht SIE, sondern ICH bin!

Ich durfte dann in der Wohnung noch ein bisschen mit Anka spielen, bis Papi mich abgeholt und ganz dolle mit mir geschimpft hat....

Anka - das habt Ihr Euch schon gedacht - ist ein Golden Retriever, genau wie ich. Sie wird Ende Mai schon 11 Jahre alt. Da bin ich dann gerade EIN Jahr. Sie ist also zehn Jahre älter als ich! Aber mit ihr zu spielen, zu rennen, zu toben, macht sooo viel Spaß. Schaut mal hier:










Aber wir können auch ganz brav!



Anka - das hab ich ja vorhin schon erwähnt - geht auch gerne mal alleine spazieren. Aber nur im Sommer. Das kommt dann immer so: Sie legt sich, wenn es warm ist, gerne tagsüber im Garten schlafen. Und weil der Garten keinen Zaun hat, kann sie, wenn sie aufwacht, einfach losspazieren. Meistens merkt das keiner. Erst wenn zum Beispiel wir ihr bei unserem Spaziergang begegnen und sie nach Hause bringen, dann merkt ihr Frauchen das, weil wir ja bei ihr klingeln, damit sie Anka vorne wieder reinlässt. Warum Anka dann nicht einfach wieder in den Garten läuft und so tut, als wäre nichts gewesen, weiß ich auch nicht.

Ich mag meine Anka jedenfalls sehr gerne, und sie mag mich auch. Ich hoffe, dass sie noch lange bei mir bleibt und mit mir spielen kann.

Anka und ich, wir verstehen uns einfach wunderbar. Das macht uns beide und unsere Mamis sehr glücklich.

Lieben Gruß

Euer Monty