Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Dienstag, 29. November 2011

Adventskalender: Der Hoffnung wieder Flügel geben - Rezension

Der Hoffnung wieder Flügel geben - ein Frauen-Adventskalender von Martina Kreidler-Kos - und ein gesundes Antidepressivum!

Ich erhielt diesen Adventskalender von Carola, der "Mutter" der wunderbaren Hausfrauenseite. Sie erwähnte bei der ersten Vorstellung des Kalenders eine an Winterdepression leidende, gläubige Freundin. Sie meinte damit zwar nicht mich, aber ich fühlte mich direkt als der Zielgruppe angehörig.
Zum einen bin ich zwar nicht fromm (was immer das genau heißen mag), aber Religion hat ein gewisses Plätzchen in meinem Leben.
Zum anderen trifft das mit der Winterdepression auch auf mich zu. Ich fühle sie schon seit einiger Zeit wieder herankriechen. Fies und heimtückisch. Und dann weiß ich nicht, wohin ich rennen soll, um ihr zu entkommen.
Ein Lichtblick waren die vielen zusätzlichen hellen, warmen Tage, die uns der diesjährige Sommer unbedingt vorenthalten wollte, die uns dafür aber der Herbst noch geschenkt hat. Und das Fenster, an dem mein Schreibtisch seit einigen Wochen steht, mit Blick auf bewaldete Hügel. Deswegen verzögern sich die Auswirkungen dieses Jahr rapide, und es geht mir jetzt noch lange nicht so schlecht wie in den Jahren zuvor.

Der andere Lichtblick: Dieser Kalender.
Natürlich hatten wir noch lange nicht Dezember, als ich den Kalender erhielt, und eigentlich macht man Türchen nicht vorher auf, aber allein der Titel "Der Hoffnung wieder Flügel geben" klang schon nach helfender, liebevoller Hand, die sich einem entgegen streckt und neugierig auf den Inhalt macht. Und im Gegensatz zur Schokolade, die nur einmal gegessen werden kann, klappte ich diesen Adventskalender einfach wieder zu und werde am 1. Dezember von neuem beginnen.

Es handelt sich darüber hinaus um einen immerwährenden Adventskalender ohne Wochentage, lediglich mit Datum 1. bis 24. Dezember, der auch in Folgejahren wieder hervorgeholt oder - noch besser - vielleicht zusammen mit einer Tafel Anti-Depressions-Zimt-Apfel-oder-anderer Schokolade an eine Freundin weitergereicht werden kann.

Dieser Adventskalender möchte die Leserin aus der dunklen Jahreszeit herausführen und hinein in die Zeit der Besinnlichkeit, der - idealerweise auch - inneren Stille, des Lichtes und der Hoffnung.

Es ist ein Kalender, der eben besonders Menschen, die einen Bezug zur Religion haben, hilfreich sein kann. Nicht zuletzt bedeutet "Advent" ja traditionell das Warten auf die "Ankunft" des Erlösers.
Konkret schenkt jeder Tag des Kalenders der Leserin (oder warum bitte nicht auch dem Leser?) einen kleinen nachdenklich-optimistischen Spruch aus dem Alten oder Neuen Testament oder ein Zitat aus einem Advents-oder Weihnachtslied, welche jeweils ergänzt werden durch weiterführende, eigene Gedanken der Autorin.

Die Texte sind natürlich kein Zaubertrank zum Depressionen-Wegblasen. Aber sie geben Anregungen, zeigen Möglichkeiten auf, ermutigen zum Versuchen, sich wieder zu besinnen, auf das, was einem - als religiösen Menschen - wichtig ist oder mal war. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht allein sind, aber auch, dass wir andere nicht alleine lassen dürfen, dass unser Weg wichtig ist, dass wir selber wichtig sind, jeder Einzelne von uns. Sie erinnern uns daran, wohin wir uns wenden können, wenn wir Trost brauchen, daran, wo wir Trost finden.

Und wo Trost ist, kann auch Hoffnung sein.


Der Hoffnung wieder Flügel geben - ein Frauen-Adventskalender von Martina Kreidler-Kos
Verlag: Schwabenverlag
Auflage: 1 (7. September 2011)
ISBN-10: 3796615619


Diese Rezension wird in ähnlicher Form auf der Hausfrauenseite oder ihrer "Tochter", der Weihnachtsseite veröffentlicht und ist ursprünglich für diese entstanden.

Sonntag, 27. November 2011

Advent in Mainz

Eigentlich brauche ich jetzt kein Weihnachtsgeschenk mehr! (Hoffentlich liest das mein Mann nicht, vom dem ich mir einen Kindle wünsche!)

So ein bombastisches Spiel des 1. FSV Mainz 05 gegen den FC Bayern München! Den Spielbericht überlasse ich denen, die das besser können und jetzt - im Gegensatz zu mir - auch noch klar denken können.

Der 3:2-Sieg der Mainzer hat diese auf jeden Fall vom ersten Abstiegsplatzaufenthalt dieser Saison wieder immerhin auf Platz 13 gebracht. Was will ich mehr? Ganz klar: das übliche Glas roten Sekt. Oder auch zwei? Oder drei?

Ich freue mich!

Meine Meinung ist gefragt

Ach wirklich? Nun, zumindest habe ich da diese Wahlbenachrichtigung bekommen. Volksabstimmung. Cool. Über das S 21-Kündigungsgesetz. Bitte? Wollen die jetzt dem Bahnhof kündigen, oder was?
Damit ich auch wirklich gar nichts mehr kapiere, ist auf der Rückseite der Gesetzestext, den ich nun gut oder schlecht finden soll, abgedruckt. Das Wort "Bahnhof" kommt darin nicht einmal vor. Wenigstens von "Bahnprojekt" ist die Rede. Klingt ja auch viel wichtiger!
Um die Sache NOCH schlimmer zu machen, wird mir anschließend von überall her Informationsmaterial um die Ohren geklatscht. Beide Seiten - jeder von ihnen natürlich im Recht! - wollen mich davon überzeugen, das Kreuzchen an der richtigen Stelle zu machen.
Aber welches ist die richtige Stelle? Klartext: Bin ich FÜR den Bahnhof, muss ich GEGEN das besagte Gesetz sein. Und umgekehrt. Das weiß ich wenigstens schon. Angesichts der lautstarken Behauptung der Bahnprojektbefürworter, die Sache sei von Anfang an demokratisch beschlossen worden .... Tatsächlich? .... werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Sache schon längst eine beschlossene ist. Egal, wie das heute ausgeht. Ein böses Gefühl. Aber es ist da. Warum nur?
Ich glaube, ich weiß auch, wo ich mein Kreuzchen setzen werde, aber ich glaube nicht, dass das heute der wichtigste Punkt ist. Viel wichtiger als die Anzahl der Kreuzchen bei "Ja" oder "Nein" ist die Anzahl der überhaupt gesetzten Kreuzchen. Es ist viel wichtiger, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen dafür, dass wir gefragt werden wollen. Und zwar BEVOR irgendwelche angeblich demokratischen Beschlüsse über unsere Köpfe hinweg gefasst werden. Und BEVOR wegen einem Schildbürgerbauprojekt Blut fließt!!! Ein Zeichen, dass es uns nicht egal ist, was um uns herum passiert.
Sicher wird auch der zählbare Ausgang dieser Abstimmung von Bedeutung für die zukünftigen Geschehnisse in Stuttgart sein, aber von weitaus bedeutenderer Konsequenz wird sein, ob wir heute unsere Hintern hoch bekommen, um zu sagen: "Ich habe eine Meinung. Und die hat Euch alle zu interessieren!"

Samstag, 26. November 2011

Mutterglück

Was war ich doch so stolz vor etwas mehr als zwölf Jahren, als mein Erstgeborener auf seinen weichen Babykniechen zum ersten Mal auf mich zu und hinter mir her gekrabbelt ist. Dann seine ersten Gehversuche auf wackeligen Beinchen, an Möbelstücken und Wänden entlang, immer dorthin, wo Mama war.

Inzwischen macht er größere Schritte als ich, und meistens in eine völlig andere, seine eigene Richtung. Das gehört so, auch wenn's weh tut.

Doch ab und zu laufen unsere Wege immerhin parallel. Er ist mir in die große, weite Welt des Films gefolgt - wenn auch mit einigem zeitlichen Abstand - und gehört zu der Generation, die Star Wars in anderer Reihenfolge kennengelernt hat. Er hat keine Probleme beim Nummerieren der einzelnen Filme. Für mich dagegen ist Teil 1 der Film, den mein Sohn ohne Schwierigkeiten als Teil IV identifiziert.
Er wartet auch fiebernd darauf, dass sein Idol Steven Spielberg endlich Jurassic Park IV herausbringt, während ich noch staunend (und kinderlos) schon mit Teil 1 zufrieden war.

Noch später ist er mir auf Facebook gefolgt - in doppeltem Sinn - und hat sich jetzt, nur einen Tag nach mir, in die Blogwelt gestürzt. Wie er es in diesem einen Tag geschafft hat, bereits mehr Seitenaufrufe zu haben als ich, ist mir ein Rätsel, aber ohne Missgunst muss ich eingestehen, dass er auch schon mehr gepostet hat als ich. Ebenso finde ich, dass sein Blog irgendwie schicker aussieht als meiner, jünger, moderner.

Das ist ungetrübtes Mutterglück: zu sehen, wie der eigene Sprössling winkend und hupend links an einem vorbeizieht. Und wenn ihm dann mal der Sprit ausgeht, darf er darauf vertrauen, dass er nur rechts ranfahren und warten muss, bis ich ihn mit dem Reservekanister im Kofferraum eingeholt habe.

Freitag, 25. November 2011

Tag 1 nach 3 Jahren

... 3 Jahre, in denen sich ziemlich viel getan hat. Auch auf dem Gebiet der Blog-Technik.

Einen herzlichen Dank möchte ich dann auch an meinen kon- und inspirativen Blog-Geburtshelfer Wolfgang Weitzdörfer richten, dem es definitv besser gelungen ist, Geduld und Ruhe zu bewahren, als mir.

Danke.