Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Dienstag, 24. Dezember 2013

Das Geschenk


Das Geschenk


Es war einmal vor vielen Jahren ein kleines Dorf am Fuße eines großen Berges, umgeben von Wald und Feldern. Dort lebte und arbeitete ein alter Lehrer, der in seinem langen Schulleben viele Kinder von ihrem ersten bis zu ihrem letzten Schultag unterrichtet und begleitet hatte. Er hatte gesehen, wie sie groß geworden waren, seine Schule verlassen, geheiratet und selber Kinder bekommen hatten, die ebenfalls eines Tages in seine Schule gegangen waren. Oder er war dabei gewesen, als sie von der Dorfgemeinschaft verabschiedet worden waren, weil sie in die Welt hinausziehen und dort ihr Glück suchen wollten.

Nun war das letzte Weihnachtsfest nahe, das er gemeinsam mit seinen zehn kleinen und größeren Schülern feiern wollte. Danach würde er in den Ruhestand gehen. Eine junge Lehrerin würde im neuen Jahr seinen Platz in der kleinen Schule einnehmen.

Zum Abschluss seines letzten Jahres wollte der alte Lehrer seinen Schülern noch einmal eine letzte Hausaufgabe stellen. Eine besondere Hausaufgabe sollte es sein, die ihm zeigen würde, ob seine Schüler bei ihm nicht nur Rechnen und Latein und Singen gelernt hatten, sondern auch etwas, das darüber hinaus wichtig wäre.
Auch ihren Eltern, die er ebenfalls bereits unterrichtet hatte, wollte er diese Aufgabe stellen. Genauso seinen anderen früheren Schülern, die heute im Gemeinderat saßen oder andere wichtige Ämter innehatten.

Diese Aufgabe lautete: Was würdest Du dem Jesuskind zum Geschenk machen?

Viele der ehemaligen Schüler, die nun Eltern waren, sagten sich, was will der alte Tor von uns? Wir sind nicht mehr seine Schüler! Was gibt er uns jetzt noch Hausaufgaben? und weigerten sich, etwas beizutragen.

Andere schrieben tatsächlich etwas auf und gaben es ihren Kindern mit in die Schule. Darunter waren viele praktische, wertvolle und nützliche Ideen.

"Ich schenke dem Jesuskind einen gusseisernen Ofen, damit es im Stall nicht friere." Oder:
"Ich schenke ihm wollene Decken, gegen die kalten Nächte auf seinen Reisen."
Oder :
"Ich schenke ihm Windeln." - "Einen Sack Kartoffeln" oder "Getreide." - "Eine Flasche Wein."

Auch der Dorfpfarrer war schon bei dem alten Lehrer in die Schule gegangen. "Ich schenke dem Christuskind Kerzen, mit denen es die Dunkelheit vertreiben kann."

Genauso der Arzt: "Ich schenke ihm Heilkräuter, damit es gesund bleibe."

Jeder nannte das, was ihm selbst am nützlichsten erschien.

Bei den Kindern war es nicht anders. Jedes hatte eine großzügige Idee, was man dem Neugeborenen bringen könnte.

"Ich schenke ihm ein warmes Mäntelchen."
"Mein Vater ist Imker. Ich schenke dem Kind ein Glas Honig."
"Wir haben viele Ziegen und Schafe. Da kann es ein Lämmlein und ein Zicklein bekommen, damit es immer Milch und Wolle hat."
Des Gutsbesitzers Sohn, der bald alt genug sein würde, die Schule zu verlassen, dachte praktisch: "Mein Vater will einen Ofen schenken. Da bekommt es von mir die Kohle dazu."
Die kleine Tochter des Bäckers hatte die Idee: "Ich backe dem Jesuskind ein Lebkuchenhaus."

Drei der Buben in des alten Lehrers Klasse waren Brüder und meinten, sich ganz schlau anzustellen, als sie zusammen nur ein Heft abgaben, in dem stand: "Wir machen es wie die Heiligen drei Könige und bringen dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe."

Ein anderer größerer Junge, von dem der alte Lehrer schon lange vermutete, dass er bestimmt eines Tages Bürgermeister werden würde, hatte einen besonders vorausschauenden Einfall: "Ich schenke dem Kind meinen Leiterwagen, damit es die vielen Geschenke, die es sicherlich bekommt, nicht tragen muss."

Der Lehrer hatte viel zu schmunzeln und wurde doch immer nachdenklicher bei der Lektüre der abgegebenen Hefte.

"Es sind alles brave Leute und gute Kinder," dachte er bei sich. "Sie geben gerne von dem Wenigen, das sie selbst besitzen. Aber sind es wirklich diese Dinge, die dem Christuskind gefallen würden?"
War es wirklich das Richtige, was seine Schüler von ihm gelernt hatten?

Nun lag nur noch ein kleines Heft vor dem alten Lehrer. Es war knitterig und hatte Flecken und Risse am Rand. Die Aufgabe war nicht an einem sauberen Tische ausgeführt worden, sondern dieses Kind hatte dabei auf dem Boden gesessen, wohl ganz nah am kleinen aber wärmenden Feuer, das Heftchen auf dem Schoße.

Es gehörte dem jüngsten Kind in des alten Lehrers Schule, einem kleinen Mädchen, das gerade erst Lesen und Schreiben gelernt hatte, und das einzige Kind einer sehr armen Familie war.

"Ich habe leider nichts," hatte das kleine Mädchen geschrieben, "das ich hernehmen und zur Krippe bringen könnte. Aber ich habe dem Herrn Lehrer und dem Herrn Pfarrer immer brav zugehört und habe gelernt, dass das Jesuskind nichts lieber möchte, als dass wir alle einander von Herzen lieb haben. Also schenke ich dem Jesuskind meine Liebe. Davon hab ich genug, sodass sie auch dann immer noch für meine Mama und mein Schwesterchen im Himmel, meinen Papa, meine Oma und alle Menschen in unserem Dorf reicht."

Da erkannte der alte Lehrer, dass er seine Frage falsch gestellt hatte. Sie hätte nicht lauten sollen "Was würdest du schenken?", sondern "Was würde das Jesuskind wollen, dass du schenkst?"

Dieses kleine Mädchen hatte es besser verstanden als er, wie wichtig und wertvoll die Liebe eines Kindes für die Welt sein kann.

Frohe Weihnachten.


Copyright Esther Koch 18. Dezember 2013

Mittwoch, 27. November 2013

Monty und das dicke Blut


Das werdet Ihr nicht glauben!!! Mami Gabi Blank! Hör zu! Das ... glaubst ... Du ... nicht!!!!

Heute musste Mami meinem jüngeren jungen Herrchen ein großes Musikinstrument in die Schule bringen. Und das ausgerechnet zu meiner Spaziergehzeit. Mami hat gesagt, wenn sie mit dem jungen Herrchen wieder heimkommt, ist es schon finster, und dann spaziert es sich nicht mehr so schön. Also hat sie mich mitgenommen, das Musikinstrument abgeliefert und wollte dann die Wartezeit, während das Herrchen Musikunterricht hat, damit verbringen, mit mir an der Wutach spazieren zu gehen.

Aber so weit sind wir gar nicht erst gekommen. Von fern schon hab ich einen Artgenossen entdeckt. Und nicht nur einen Artgenossen. Einen Goldie, so wie ich es bin. Und nicht nur das! Einen CREMEFARBENEN Goldie, so wie ich es bin! Der andere hat mich auch gesehen, hat die Ohren hochgestellt und sich geweigert, weiterzugehen. Er hat mich groß angeschaut und gewartet. Also sind Mami und ich hingegangen, und der andere und ich, wir haben uns beschnuppert und ... DAS war was! Das roch so vertraut, so ... daheim. Welpenzeit-daheim! Und noch früher! Hier! Schaut mal!



Das bin NICHT ICH! Das ist der andere!

Hier sieht man es ein bisschen deutlicher:



Er heißt Diego!
Mami hat sich mit der Frau, die mit ihm unterwegs war, unterhalten. Mami hat gesagt, wir sehen uns SO ähnlich, und gefragt, ob Diego wohl auch von der Frau Blank kommt!
KOMMT ER!!!!
Mami hat dann noch ein paar Fragen gestellt und die Frau hat ein paar Dinge erzählt. Daheim hat Mami dann auf Mami Gabis Homepage nachgeschaut und festgestellt, dass ... jetzt bin ich doch wirklich ein bisschen gerührt ... dass Diego mein älterer Bruder aus dem B-Wurf sein müsste!!! Ein Bohemian! Wir haben die gleiche Mama Emma und den gleichen Papa Eliott! Und meine Schwester Lilli ist UNSERE Schwester!!!

Und dann hat Mami noch ein paar Menschensprüche losgelassen. "Wie klein ist doch die Welt!" und "Zufälle gibt's!" und "Wie groß ist denn eigentlich die Wahrscheinlichkeit ...!" und "Blut ist halt dicker als Wasser!" DAS hab ich gar nicht kapiert. Da war doch gar kein Blut. Und bis zur Wutach waren wir noch gar nicht gekommen. Aber das hatte wohl was damit zu tun, dass die Frau gesagt hat, dass Diego sich sonst gar nicht für andere Hunde interessiert.

Aber MICH - seinen kleinen Bruder - hat er erkannt!


Liebe Grüße

Euer Monty

Samstag, 26. Oktober 2013

Monty und der Fremdstuhl


So ein Dreck aber auch!



Meine arme Mami!

Wobei, mich selber hätt's ja nicht gestört. Ich hab ja zunächst nicht mal gemerkt, dass ich ...

... ins Häufchen eines Artgenossen hinein getreten bin.

Aber meine arme Mami war gar nicht begeistert ...

Der Haufen war zudem nicht irgendwo in Wald, Feld oder Wiese, sondern direkt am Wegesrand, wo auch jemand anders hätte hineintreten können.

Sie hat mich anschließend über ein paar Wiesen mehr rennen lassen als sonst, in der Hoffnung, dass sich dabei was von dem Aa zwischen meinen Ballen wieder herauswischt und im Gras hängen bleibt.

Dann haben wir noch einen Umweg gemacht und sind im Wald an dem kleinen Tümpel vorbei gekommen. Mami hat mich wieder von der Leine gelassen, und ich habe mich schnurstracks hineingeworfen!

Da hat Mami sich aber gefreut! Nein, wirklich! Sie hat sich sogar bei mir bedankt! Sie hat ja auch sonst nichts dagegen, wenn ich in Pfützen oder Bäche hinein gehe, sofern die Böschung dorthin nicht zu steil ist. Also ... IHR zu steil scheint! Aber diesmal war sie richtig glücklich und hat mich immer wieder ermutigt, noch einmal hinein zu springen. Und noch einmal. Und wieder.

ICH fand's toll!

Leider war nach einer kleinen Weile das Wasser in dem Tümpelchen überhaupt nicht mehr so klar wie zu Beginn. Und von dem Schlamm, den ich aufgewirbelt habe, klebte jede Menge an meinem Fell ...

Und immer noch hat Mami gar nicht geschimpft, sondern gesagt, lieber der Schlamm als die Kacke. Ich kann mir nicht erklären, wieso sie das gestört hat. Das riecht doch spannend. Für mich jedenfalls. Für die arme Mami wohl nicht. Und das tut mir natürlich Leid.

Zuhause hat sie mich ganz schnell nach oben ins Bad gescheucht, die Tür hinter uns zu gemacht und mich in die Badewanne hineingehoben. Vorher hatte sie ein Handtuch hineingelegt. Damit ich nicht rutsche, sagte sie. Das wollte ich nicht so gerne. Ich wäre lieber wieder herausgestiegen. Und dann kam da auch noch Wasser aus der Wand! Lauwarmes Wasser! Das fand ich schon sehr merkwürdig. Eigentlich war es doch sehr angenehm, als Mami das Wasser vorsichtig an meinen Beinen und meinem Bauch hat entlang laufen lassen. Und unter mir hat sich eine Pfütze gesammelt, in der ich wenigstens ein bisschen planschen konnte! Dann hat Mami mich wieder aus der Wanne herausgehoben ... unter lautem Geächze, denn zu meinen 30 Kilo kam ja dann noch das Gewicht des Wassers in meinem Fell dazu ... und abgerubbelt. Das war viel besser.

Aber soooo unbedingt muss das nicht nochmal sein. Es war spannend, aber ... naja.

Deshalb: Liebe Hundebesitzer, bitte lasst doch den Schiet von Euren Schatzis nicht auf dem Weg oder am Wegesrand liegen, sondern hebt ihn auf und nehmt ihn mit. Wisst Ihr, es gibt da so schicke kleine Tütchen ...
Tief drin mitten im Wald, da will ich ja nichts sagen. Da machen die Rehe und Füchse ja auch hin, und keiner putzt hinter ihnen her. Aber unsere Exkremente stinken dann doch ziemlich, wenn einer von Euch dort am Weg hineintritt und die Reste an den Schuhen mit ins Auto oder ins Haus nimmt. Das kann Euch doch auch nicht gefallen. (Mir schon, wie gesagt, aber...)
Auch in unserem Dorf gibt es offensichtlich einige Hundebesitzer, denen es ... scheißegal (hihi) ist, wenn ihre Vierbeiner irgendwo hin koten. (Nein, da fehlt kein z. Mami sagt, das Wort heißt so!)
Und so oft wäre Mami selber fast schon in den Mist reingelatscht, wenn sie meine Ausscheidungen aufsammeln gehen will. DAS sind dann solche Momente, an denen sie losschimpft.

Und dann tut sie mir eben Leid.


Liebe Grüße

Euer Monty

P.S.: Habt Ihr mitgezählt? Da waren 12 verschiedene Begriffe drin für das, was hinten bei mir rauskommt! Unglaublich, oder? Menschen ... sind ... komisch!


Samstag, 5. Oktober 2013

Monty "Junghund" Koch



Hurra, hurra, jetzt bin ich ein halbes Jahr!



    Es hat sich endgültig ausgewelpt! Ich bin offiziell und unwiderruflich ein Junghund!

    Ich habe auch keine Welpenzähne mehr. Und ich glaube, dass auch schon alle Großhundzähne da sind.

    Ich wiege heute 28,2 kg, bin von der Nase zur Schwanzspitze stolze 110 cm, habe eine Schulterhöhe von 60 cm. Und wenn ich aufrecht stehe, dann liegt mein Scheitel auf 75 cm.
    Das alles natürlich vorausgesetzt, Papa hat richtig gemessen, was nicht leicht war, weil ich vor Aufregung so gezappelt habe und weil ich nicht wusste, was ich denn nun tun muss, um an den leckeren Käse in Mamis Hand zu kommen. Dabei dachte ich auch noch, das hölzerne Metermaß sei ein neues Kauspielzeug für mich. Das hat es Papa nicht gerade einfacher gemacht!

    Zumal ich auch noch endlich mal wieder im Regen spazieren war, und Mami mich mit dem tollen neuen Handtuch abgerubbelt hat.

               


    Und dann habe ich ein Geschenk bekommen!

                  

  
 Wie erhofft, einen großen roten Kong Classic.

       

    Dass er rot ist, hat Mami gesagt. Das sehe ich ja nicht so genau. Das, was ich vorher hatte, war übrigens noch gar kein Kong Classic, wie ich in meinem letzten Bericht behauptet habe, sondern "nur" ein Kong Puppy. Da hab ich mich wohl ein bisschen vertan.

    Aber JETZT habe ich einen richtigen Kong Classic, wo GROSSE Leckerli hinein müssen, damit sie nicht gleich wieder herausfallen.
    Und gefüllt war er auch schon, als ich ihn aus dem Zeitungsgeschenkpapier gefetzt habe.



    Nachher gehe ich auch mit Papa zum ersten Mal in die Junghundestunde, nicht mehr in die Welpenschule. Da sehe ich auch meinen großen, schwarzen Deutsch-Doggenfreund wieder!

    Junghund-Sein ist aber nicht NUR toll. Mami hat nämlich gesagt, ich bekäme jetzt nur noch zwei Mahlzeiten am Tag! Kein Mittagessen mehr! Aber dafür auch mal einen schönen Knochen. Na gut. Damit kann ich vermutlich leben. Außerdem glaube ich, dass ich deswegen nicht WENIGER Futter bekomme. Nur eben seltener. Die Frühstücksportion war jedenfalls gewaltig.


    Und ein anderes, seltsam-verwirrend-schönes Junghundeerlebnis hatte ich auch vor ein paar Tagen:

    Ihr erinnert Euch doch sicher an meine kleine Mopsfreundin? Die hier im Dorf wohnt und auf ihren kurzen Beinchen so schnell rennen kann? Naja, also ... mir war schon vor einigen Tagen aufgefallen, dass es in unserer Gegend irgendwie anders riecht. Sehr spannend. Aufregend. Himmlisch. Viel besser als die Kühe auf der einen und die Schafe und Ziegen auf der anderen Weide. Und ganz anders als die Botschaften, die mein Kumpel Leo mir morgens immer in unserem Vorgarten hinterlässt. Ich wußte nur nicht, was es war, und warum mich der Duft derart gefangen genommen hat. An jedem fünfzehnten Grasbüschel wollte ich stehen bleiben und schnüffeln. Und schlabbern. Was Mami in den Momenten immer zu mir gesagt hat, weiß ich gar nicht mehr. Ihre Stimme kam wie aus weiter Ferne zu mir. Ehrlich gesagt, es war mir egal, was sie von mir wollte, und wie sehr sie an der Leine gezerrt hat. Ich hätte den ganzen Tag dort stehen und schnüffeln können. Aber warum nur?

    Nun, letzthin habe ich meine Mopsfreundin und ihr Frauchen beim Spaziergang getroffen. Und da merkte ich es: Der spannende Duft - das war das neue Parfum meiner Mopsin! Daaaaas war vielleicht toll! Sie zog eine Wolke dieses Duftes hinter sich her, und ich fing an, mit ihr fangen zu spielen, wie ich es sonst auch mache. Aber diesmal war es viel aufregender. Und immer wieder ist sie stehen geblieben und hat mir ihren Popo zugedreht ... da ... das ... also ... da ... da konnte ich gar nicht mehr richtig denken. Ich wollte immer nur an ihr schnuppern und ... ach, was weiß ich, was sonst noch. Aber immer wieder hat Mami mich an der Leine von meiner Mopsin weggezogen und irgendwas gesagt wie, ich würde sie 'zum Platzen bringen'. Was soll DAS denn heißen? Denkt Mami ich wollte die Mopsin aufpusten?
    Und was sind bitteschön Retrievermöpse?
    Aber sie hat so gut geduftet. Und sie ist immer hinter mir hergelaufen, wenn Mami mich weggezogen hat. Und hat mir wieder ihren süßen, duftenden Popo entgegen...

    Was?
    Achso.
    Mami sagt, ich soll zum Schluss kommen.

Das WOLLTE ich ja, Mami, aber DU hast mich ja nicht gelassen!


Trotzdem lieben Gruß

Euer nicht-genau-wissend-warum-aber-frustrierter Junghund Monty


Sonntag, 29. September 2013

Monty Kong


Let's talk about toys, babies!




    Ich habe viele schöne, weiche, hüpfende, rollende, quietschende, fliegende, bekaubare, zerkaubare, zerrupfbare Spielsachen. Also, wirklich Spielsachen, die auch tatsächlich echt mir gehören. Spielsachen, bei denen Mami oder Papa nicht armwedelnd angerannt kommen, um sie mir wegzunehmen, wenn ich mich eben damit an einen meiner Lieblingplätze zurückziehen will, um ihr Innenleben freizulegen.



    Hier sind ein paar davon:

Mein nicht-mehr-ganz-Tausendfüßler und mein Kuschelhund

       




Mein Kau-und-Zerrhandtüchlein



Mein Quietschestern. Vorher und nachher.



Mittlerweile hat Mami ihn aber gewaschen, und er sieht FAST wieder so aus wie auf dem ersten Bild.


Mein Kau-und-Zerrring.
Der hatte früher noch so ein mit Watte gefülltes Stoffdings in der Mitte. Mami hat mir nie erlaubt, die Watte zu essen, aber wenigstens habe ich das Stoffdings weggekaut und kann nun mit dem Ring tolle Sachen wie diese hier machen:



Meine Kau-, Zerr-, Zerrupf- und Verkleidungsserviette

          


Meine Dynamitstange





Und natürlich ...


Mein KONG!




    Mami hat mir ein bisschen was über den Kong erzählt. Der ist aus Naturkautschuk und es gibt ihn wohl tatsächlich schon seit über 30 Jahren! Unvorstellbar lange für einen kleinen Hund wie mich. Es gibt Kongs in den verschiedensten Formen, Farben, Stärken und Größen. Meiner heißt Kong Classic - das ist der mit dem großen und dem kleinen Loch - und auch den gibt es schon in gefühlten hundertachtundvierzig Farben und sechs Größen. Von dem für klitzekleine Chihuahuawelpen bis hin zu einem, der für meinen Deutschen Doggenfreund Aris geeignet wäre, wenn er dann mal ausgewachsen ist.
    Wir verdanken den Kong übrigens einem deutschen Schäferhund namens Fritz, der seinem Herrchen mal ein Teil eines alten Autos angeschleppt und ihn so auf die Idee gebracht hat.


Mit dem Kong kann man tolle Sachen machen!

    Mami füllt meinen Kong oft mit Leckerlis in verschiedenen Größen, die ich dann herauspulen soll. Aber ich pule nicht immer. Meistens hebe ich den Kong hoch, lasse ihn wieder fallen und sammle einfach die herausgepurzelten Leckerlis auf. Das mache ich ein paarmal und bringe Mami den leeren Kong zurück.
    Schwieriger, aber auch viel leckerer wird es, wenn Mami Leberwurst oder mit Matschefrüchten vermischten Quark hineinschmiert. Dann muss ich wirklich intensiv daran herumlutschen, um alles herauszubekommen. Das funktioniert anfangs auch mit Hochheben-und-Fallenlassen. Dann muss man aber das herausgespritzte Innere vom Boden und den Wänden wieder ablecken. Und DIESES Verfahren macht Mami ganz offensichtlich NICHT glücklich!
    Die Innereienspritzer springen nicht ganz so weit, wenn Mami eine Mischung aus Leberwurst und festen Leckerli in den Kong hineinstopft, aber ganz so einfach wie nur mit festen ist es natürlich immer noch nicht.
    Hochheben-und-Fallenlassen funktioniert GAR nicht, wenn Mami den Kong mit Matschefruchtquark in den Gefrierschrank gelegt hat, wo sie auch immer mein Barffleisch drin aufbewahrt. Das ist dann angenehm kühl - besonders wenn die alten und neuen Zähne sich gerade im Maul um den Platz prügeln - schmeckt trotzdem gut und ist eine noch größere Lutschherausforderung.
    Sauber bekommt sie ihn übrigens nach dem Schmieren und Lutschen mit warmem Wasser, Spülmittel und einer Flaschenbürste. In die brummende Maschine, die so fein riecht, vor allem, wenn sie noch nicht gebrummt hat, und in der ich aber natürlich nicht herumschlabbern darf, will sie ihn nicht stecken. Sie sagt, die Maschine macht das Gummi kaputt.

    Aber der Kong ist natürlich nicht nur ein futuristisch geformter Futternapf! Er ist auch ein Spielzeug. Da er aus Gummi ist, mal weicher, mal härter, kann er auch hüpfen. Es macht viel Spaß, wenn das jüngere Herrchen den Kong wirft, damit ich ihn fange oder ihm hinterherrenne und dann zurückbringe. Da der Kong auch nicht rund ist wie ein Ball, sondern eine - wie Mami sagt - Michelinmännchenform hat, weiß man auch gar nicht, wo er hinhüpfen oder -rollen wird. Das ist spannend!
    Noch spannender wird es, wenn man den Kong ins Obergeschoss trägt und ihn dann von dort runterschubst. Entweder die Stufen hinunter oder gleich die Galerie hinab. Man weiß dann nie, wo er liegenbleibt, da er ja unvorhersehbare Bewegungen macht. Es kann dann auch sein, dass er zwischen zwei Stufen hindurchrollt und direkt ins Untergeschoss purzelt. Das garantiert zusätzlichen Suchspaß.

    Der Kong ist aber auch - darauf kommt Ihr nie! - ein Musikinstrument! Wenn man den Kong, sofern er die richtige Größe hat, hochkant ins Maul nimmt, dann kann man durch die beiden Löcher hindurch atmen und dabei tolle Töne erzeugen!
    Besonders verblüfft war Mami, als ich mit dem Kong im Maul hinter ihr stand und ... naja ... zufällig gerade rülpsen musste. Natürlich durch den Kong hindurch. Also, ich persönlich war in dem Moment von der Akustik dieses Klangkörpers beeindruckt! Sonst machen meine Rülpser ja so gut wie gar keine Geräusche, weil ich als wohlerzogener Junghund natürlich das Maul dabei zulasse. Aber mit Kong drin geht das eben nicht. Mami ist ganz schön zusammengezuckt!
    Ein anderes Mal saß ich mit dem Kong im Maul neben der am Schreibtisch tippenden Mami und wartete. Und atmete. Tief. Entspannt. Geräuschvoll. Mami drehte sich zu mir herum und sah mich eine ganze Weile an, während ich da so vor mich hinatmete. Könnt Ihr mir erklären, warum sie mich dann Dog Vader genannt hat?

    Auch als Türstopper kann man den Kong verwenden. REIN ZUFÄLLIG ist er mir davon und dorthin gerollt, gerade als Mami den Kühlschrank offen hatte, um Sachen hineinzustellen. ZUM GLÜCK achtet sie immer darauf, dass die Kühlschranktür richtig schließt, damit die Lebensmittel darin nicht verderben. NICHT AUSZUDENKEN, wenn sie meinen Kong nicht rechtzeitig entdeckt und weggekickt hätte. Dann hätte ja ICH die Lebensmittel vor dem Verderben retten müssen ... grrrrrr.
    Aber vielleicht funktioniert das ja auch mit der Speistür. Da steht der interessante gelbe Sack drin ... Aber auch da achten alle immer auf eine geschlossene Tür und würden meinen Stopperkong sicher entdecken. GRRRRRR!

    Wenn ich nächsten Samstag Halbgeburtstag habe, schenkt mir das ältere junge Herrchen, von dem ich auch die Dynamitstange habe, vielleicht einen größeren Kong, wo noch mehr Leckereien hineinpassen, die dann durch die größeren Löcher auch leichter herausfallen.

    Und wenn ich aus DEM Kong dann herausgewachsen bin, möchte ich gerne ein Michelinmännchen haben!
   

Liebe Grüße

Euer Monty














Samstag, 14. September 2013

Monty und die Autos - Das nächste Kapitel



Dass ich Autos nicht mag, hab ich ja schon mal erwähnt, oder?

Nun, mittlerweile kann ich wirklich sagen, ich finde sie zum Kotzen!

Immer wenn Mami mir das Brustgeschirr anlegt, weiß ich, jetzt muss ich gleich ins Auto. Wenn sie dann noch zur kurzen 2m-Leine greift, anstatt zur schicken, langen, 8m-Flexileine, bin ich SICHER: Ich ... muss ... gleich ... ins ... §(/%)"&%§ ... Auto!!!
Wenn Mami mich dann von der Haustür bis zum Auto fast auf dem Bauch hinter sich herschleifen muss, hat sie zwar diesen "Es tut mir ja leid, aber es muss sein"-Blick drauf, der mir im Endeffekt aber auch nicht weiterhilft.

Vor allem weiß ich ja nie, wohin wir fahren, beziehungsweise wie lange die Autofahrt dauern wird. Bis zur Hundeschule geht es ja immer noch. Da haben wir viele Ampelpausen, und Mami fährt auch nie lange schnell, weil meistens zu viele andere Autos da sind.

Aber gestern musste ich zur Tierärztin, weil sich so eine Doofzecke bei mir über dem Auge festgebissen hatte, und Mami und Papa sie nur zur Hälfte herausbekommen haben. Das wurde dann dick, und Mami meinte, Frau Doktor sollte sich das mal ansehen.

Frau Doktor ist nett. Da gehe ich gerne hin. Ich muss mich da auf eine große Platte stellen, dann ruft die Assistentin der Ärztin Zahlen zu, und ich bekomme ein Leckerli. Dann werde ich auf einen Tisch gesetzt und bekomme ein Leckerli. Dann grabbelt die Ärztin an mir herum, und ich bekomme ein Leckerli. Dann setzt Mami mich wieder auf den Boden, und ich bekomme ein Leckerli. Wenn Mami der Frau Doktor bunte Scheine in die Hand gedrückt hat, sagen wir auf Wiedersehen, und ich bekomme ein Leckerli.

Leider ist die Fahrt zur Tierärztin und dann auch wieder nach Hause GERADE lang genug, dass mir im $}@§# Auto schlecht wird.
Das war schon so, als ich noch im Fußraum gereist bin und ist jetzt auch nicht anders, wo ich einen geräumigen Sitzplatz auf der Rückbank habe. Da kann ich toll aus dem Fenster gucken, aber das hilft leider auch nicht.


So skeptisch wie ich gucke, so mies fühl ich mich auch

Also waren wir gestern unterwegs zur Ärztin. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich es nicht mehr lange aushalte und habe ein bisschen gewimmert. Mami hat das gehört, aber gesagt, sie könnte jetzt nicht anhalten, und wir seien bald da.

Waren wir auch. Aber ...

*Gjaps*

Ins Auto hinein, auf den Rücksitz, auf meine Decke. Mami hat bei der Ärztin geparkt und mich aus dem Auto geholt. Dann hat sie meine bereiherte Decke ein bisschen sauber gemacht und andersherum gefaltet, damit ich bei der Rückfahrt nicht im Dreck liegen muss.

Während Mami das Auto geputzt hat, habe ich auf den Parkplatz ...

*Hirrgs*

"Na, das lassen wir aber liegen. Es regnet sicher bald mal wieder," hat Mami gesagt.

Danach ging es mir wieder besser, und ich habe mich schon auf die Leckerlis gefreut.

Große Platte - Leckerli - Tisch - Leckerli ... Was dann kam, vergesse ich lieber ganz schnell. Die haben an meinem Auge rumgefummelt, das hat wehgetan ... Leckerli - Plastikkarte in kleine Maschine - Lecker ... Iiiihhhh!! Ingwertablette haben sie das genannt! Und das sollte angeblich gegen das Autogekotze helfen ...

Mami und ich sind dann noch ein bisschen spazieren gegangen, damit die Tablette wirken konnte. Wir wollten dann auf dem Heimweg noch zur Apotheke, um etwas zu besorgen, zu dem Mami und die Ärztin Fuchs Fobika* oder so gesagt haben.

Also sind wir wieder gefahren und gefahren und ...

kurz vor der Apotheke ...

*Hualp*

Auf die saubere Seite der umgefalteten Decke und meine rechte Vorderpfote. Und das ROCH jetzt auch noch nach dieser komischen Tablette, die offensichtlich NICHT direkt gegen Autogekotze geholfen hatte.

Daraufhin ist Mami allein in die Apotheke gegangen. Aber ich war auch ganz froh, mich erst mal nicht bewegen zu müssen.

Zuhause war ich dann nach dem Saubermachen tierisch hungrig, aber auch seeehr müde. Da hat es mich nicht gestört, dass Mami mir anstelle der leckeren Pansenportion nur zehn klitzekleine süße Kügelchen ins Maul gegeben hat, und ich noch eine Weile auf mein Mittagessen warten musste.

Mami will das mit den Kügelchen jetzt jedesmal machen, bevor wir autofahren müssen. Außerdem bekam sie den Tipp, das Radio nicht einzuschalten, und mir Ingwerkekse zu geben. Schon wieder Ingwer? Obwohl Kekse ja ganz lecker klingt. Dann gibt es da noch etwas, das Cocculus heißt, und das man auch in der Apotheke bekommt. Oder auch Bachblüten.
Fressen soll ich nichts vor Autofahrten. Aber mein Frühstück war doch schon vier Stunden her gewesen!
Ich weiß nicht, ob ich die Idee mit der Box gut finden soll. Das klingt nach klein und eng. Obwohl Mami manchmal was von einer blauen Box erzählt, die innen größer ist als außen ... Aber dafür müsste ich zu einem anderen Doktor, sagt sie.

Ich werde Mami mal fragen, ob es nicht vielleicht reicht, wenn sie sich und mich und das Auto nicht ganz so rasant in die Kurven legt ... Oder mich daheim lässt. Aber dann kann ich nicht mehr mit meinen Freunden in der Hundeschule spielen. Und die Leckerlis bei der netten Tierärztin bekomme ich auch nicht mehr.

Zum Kotzen ist das!

Lieben Gruß

Euer Monty


(*Anmerkung der Mami: Nux Vomica!)








Sonntag, 1. September 2013

Sonntags-Pausen-Krimi 18: Spuren


Spuren

Mein Name ist Montgomery Leopold, und mein bester Freund ist vor fünf Nächten ermordet worden.
    Ich kannte ihn fast mein ganzes Leben lang, und seit mehr als zwölf Jahren wohnten wir zusammen. Ich mache mir schreckliche Vorwürfe, weil es unter unserem gemeinsamen Dach passierte, während ich ein Stockwerk höher lag und schlief. Leider höre ich nicht mehr so gut wie als junger Spund.
    Deshalb bekam ich es nicht sofort mit, wie mein alter Freund Gordon, der noch einmal die Treppe hinabgestiegen war, um sich einen Schlummertrunk zu genehmigen, wie er es manchmal tat, wenn der Tag sehr aufregend gewesen war, diesen Einbrecher im Kaminzimmer überraschte. Ich spürte plötzlich, dass etwas nicht in Ordnung war. Aber als ich unten ankam, war es bereits geschehen.
    Die Polizei sagte, es sei ein kurzer Kampf gewesen, in dessen Verlauf der Einbrecher den Schürhaken zu greifen bekam und ihn Gordon über den Schädel zog. Leider scheint die Polizei nicht genügend Hinweise zu haben, um auch nur einen Verdacht aussprechen zu können. Ein durchreisender Gelegenheitseinbrecher, vermuten sie.

    Ich hoffe, Gordons Sohn Dexter sorgt dafür, dass ich mit zur Beerdigung komme. Ich kann leider nicht selber Auto fahren, und zum Laufen ist es mir mittlerweile wirklich zu weit.
    Dexter wird sich jetzt auch um mich kümmern, die gute Seele. Es wäre schlimm, wenn ich mich auf meine alten Tage alleine durchschlagen müsste.

    Am Tag nach dem Einbruch schlich ich mich an der Polizei vorbei ins Kaminzimmer, um mich dort ein bisschen umzusehen. Ich weiß nicht, warum ich das tun musste. Und hätte ich es nur besser nicht getan.
    Dort hatte er in der Nacht zuvor gelegen, mein alter Freund. Der Blutfleck war noch im dunklen Teppich zu erkennen. Genauso wie die anderen Flecken. An denen standen allerdings keine kleinen Schildchen mit Nummern, wie am großen Blutfleck und dort, wo der Schürhaken und die verstreuten Scherben von Gordons Schlummertrunkglas gelegen hatten. Aber diese Flecken verteilten sich doch über die ganze Strecke zwischen Kamin und Terrassentür. Wie konnten sie die übersehen haben? Nun gut, dunkle Flecken auf dunklem Teppich. Aber trotzdem fand ich das schlampig.
    "Ach, da sind Sie ja, Mr. Leopold." Dexter stand plötzlich in der Tür zum Kaminzimmer. Er hatte mich schon immer Mr. Leopold genannt, obwohl ich gegen Montgomery auch nichts einzuwenden gehabt hätte. Ich hatte den Jungen vom ersten Tag an gemocht.
    "Was machen Sie denn ausgerechnet hier?"
    "Ich wollte mich nur etwas umsehen."
    "Kommen Sie. Es ist mittlerweile Zeit für's Abendessen. Sie müssen etwas essen. Ich mache mir ohnehin schon Sorgen um Sie."
    Ich schlurfte mit hängendem Kopf hinter Dexter her aus dem Kaminzimmer hinaus. Ich hätte wirklich nicht noch einmal dort hinein gehen sollen. Der Schmerz über den Verlust meines besten Freundes traf mich mit voller Wucht, als sich die Tür hinter uns schloss. Mir wurde schwarz vor Augen und meine Knie wurden weich.

    "Mr. Leopold," hörte ich Dexters Stimme aus weiter Entfernung, "ich sagte doch, Sie müssen etwas essen! Wenn Sie sich weigern, rufe ich Dr. McGregor!"
    "Lass nur, Junge."
    Er hatte recht. Das warme Ragout tat wirklich wohl.
    "Und, Mr. Leopold," sagte er, ohne mich und mein Ragout aus den Augen zu lassen, "Sie haben sicher nichts dagegen, dass ich erst einmal hier einziehe. Dann sind wir beide nicht so alleine."
    Ich nickte dankbar und kaute weiter.
    "Nur werde ich das Haus vermutlich nicht halten können," fuhr er fort. "Ein so großes Anwesen. Aber ich will ja Vaters Testament nicht vorgreifen. Vielleicht haben Sie ja das Haus geerbt."
    Er lachte und trank einen Schluck Rotwein.
    "Aber ich fürchte, das würde nichts an dem Problem ändern, dass es verkauft werden muss. Ich glaube nicht, dass die Mieteinnahmen aus Vaters Häusern im Dorf tatsächlich dafür ausreichen."
    Ich ahnte, dass er recht hatte. Ich verstand von diesen Dingen nichts, darum hatte sich immer Gordon gekümmert.
    Dexter musste die Bedenken in meinen Augen gesehen haben, denn er lehnte sich vor und flüsterte: "Aber sollten wir verkaufen müssen, dann investieren wir den Erlös in eine schöne Wohnung in Glasgow, und dort sorge dann ich für Sie, Mr. Leopold."
    Vor Rührung blieb mir fast das Ragout im Hals stecken. Er war und blieb ein guter Junge. Unser Dexter.

    Auch während der Trauerfeier war Dexter stets an meiner Seite. Ich weiß nicht, was schlimmer war. Die Tatsache, an Gordons Grab stehen zu müssen, während ich eigentlich gehofft hatte, eines nicht allzu fernen Tages in seinen Armen sterben zu dürfen, oder die teils mitleidigen, teils abschätzigen Blicke, die mir die anderen Trauergäste zuwarfen.
    "Er gehört zur Familie," hatte ich Dexter ein paar Spinatwachteln zuzischen hören, als ich noch im Auto saß. "Mehr als das. Er war sein bester Freund. Er hat mehr für Vater getan als ihr alle zusammen. Also spart euch euer selbstherrliches Gegeifer, wenn er jetzt mit in die Kapelle und auf den Friedhof geht, um sich zu verabschieden!"
    Ich versuchte, mich auf andere Dinge zu konzentrieren, als auf diese Blicke und die Worte des Geistlichen.
    Ich beobachtete die Vögel in den Bäumen, lauschte auf den Gesang der Blätter im Wind, bemerkte ganz in der Nähe …
    "Mr. Leopold?" Dexters leise Worte rissen mich aus meinen Gedanken.
    Wir traten an Gordons Grab. Ich könnte nur stumm zusehen, wie Dexter das Schäufelchen zur Hand nahm, um etwas Erde hinab zu werfen, denn ich musste mich sehr anstrengen, damit der Schmerz und die Trauer mir nicht wieder die Beine weich werden ließen.
    Wir blieben noch kurz schweigend nebeneinander dort stehen und blickten auf den Eichenholzsarg hinab, der das Liebste vor unseren Augen verbarg, was wir beide besessen hatten.
    Wie betäubt stellte ich mich mit Dexter neben dem Grab auf, und wir nahmen die Beileidsbekundungen der Trauergäste entgegen, eine falscher als die andere. Wie konnte es nur gekommen sein, dass solch ein wunderbarer Mann nur so wenige echte Freunde hatte?
    Besonders schlimm war dieser eine Mensch gewesen, Mr. Campbell, der regelmäßig gekommen war, um bei Gordon Mietaufschub zu erbitten. Manchmal hatte er ihn bekommen, meistens aber eben nicht. In diesen Fällen war er immer äußerst zornig davon gezogen. Aber wie Dexter sagte, die Mieteinnahmen finanzierten das Haus und unser Leben. Das war halt so.
    Nun stand Mr. Campbell hier vor uns, neben Gordons offenem Grab und funkelte Dexter und mich an, was gar nicht zu seiner Freundlichtuerei passte. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Da war ich mir sicher. Und zwar mehr als nur die Tatsache, dass er Gordon immer erst angeschleimt hatte, wenn er etwas von ihm wollte, um ihn anschließend zu beleidigen, wenn er es nicht bekam.
    Gordon hatte das meinen "sechsten Sinn" genannt. Oder auch mein "zweites Gesicht". Er hatte solche Metaphern geliebt. 'Wir echten Schotten besitzen das manchmal,' hatte er dann gesagt. Dabei war ich eigentlich gar kein "echter" Schotte.
    Aber jetzt lag er dort unten in einer Kiste in der Erde, und ich konnte mir gerade nicht erklären, warum ich den Wunsch verspürte, ausgerechnet diesem Menschen vor mir auf die Schuhe zu kotzen, wie er da stand und Dexter seine Hand mit dieser schmutzigen Bandage entgegenstreckte.
    Also drehte ich mich lieber um und ging zu Dexters Auto zurück. Er würde es verstehen, und ob die anderen Dorfbewohner, die noch in der Schlange standen, um uns ihr Beileid zu heucheln, sich jetzt vor den Kopf gestoßen fühlten, war mir egal.

    Am Abend saßen Dexter und ich wieder zusammen in der Küche. Er trug immer noch seinen schwarzen Anzug und das weiße Hemd. Nur den Schlips  hatte er noch im Wagen ausgezogen und beim Betreten des Hauses einfach über die Garderobe geworfen.
    "Wissen Sie, Mr. Leopold,"begann er nach einer Weile, "Mr. Campbell ist gar kein schlechter Mensch. Er hat nur sehr viel Pech gehabt in seinem Leben. Seine Arbeit bringt nicht viel ein, und es gibt Zeiten, da muss er sogar befürchten, sie ganz zu verlieren. Zudem ist er nicht ganz gesund. Seine Frau ist tot und seine Tochter noch so jung. Ich fürchte, Vater war manchmal ein wenig zu hartherzig zu den Menschen."
    Ich konnte kaum glauben, was ich da hörte! Mr. Campbell kein schlechter Mensch, aber Gordon hartherzig?
    "Jetzt hör mir mal gut zu, Junge," knurrte ich.
    "Es ist doch wahr, Mr. Leopold," unterbrach er mich. "Ich habe noch kein komplettes Bild von Vaters finanzieller Situation. Aber ich kann mir nicht denken, dass es für ihn ein dermaßen großer Verlust gewesen wäre, wenn er Mr. Campbell und dem einen oder anderen seiner Mieter ein wenig mehr entgegengekommen wäre. Ich meine, was hat er jetzt davon? Mitnehmen kann man sein Geld und Gut ja doch nicht. Was bleibt, ist das, was die, die man zurücklässt, von einem denken. Nicht wahr, Mr. Leopold? Sie und ich, wir liebten ihn. Sie noch dazu auf Ihre eigene Weise. Und jetzt tut es uns weh, wie die Menschen am Grab getuschelt haben. Wenigstens sind sie überhaupt gekommen."
    Er stand auf und schenkte uns beiden frisches Quellwasser ein, das einzige, was wir heute Abend wohl herunterbekommen würden.
    "Und haben Sie gesehen," fuhr er fort, "dass Mr. Campbell eine Verletzung an der Hand hatte? Und trotzdem muss er weiter arbeiten. Kann sich nicht mal ein paar Handschuhe leisten, der arme … Mr. Leopold? Was haben Sie?"
    Ich war plötzlich starr vor Schreck geworden. Mir war klar geworden, was mich an diesem Menschen gestört hatte. Ich stand auf und ging langsam zur Tür des Kaminzimmers.
    "Mr. Leopold," Dexter war mir gefolgt. "Was wollen Sie denn schon wieder da drin?"
    "Bitte, öffne die Tür für mich."
    Er drehte den Knauf und schob die Tür ein Stück auf. "Sind Sie wirklich sicher, dass Sie da hinein wollen?"
    Aber ich hatte mich schon an ihm vorbei in den Raum gedrückt, ging vorsichtig zu den kleinen Flecken vor der Terrassentür und beugte mich zu ihnen hinab.
    "Was ist denn da, Mr. Leopold?" fragte Dexter und ging neben mir in die Hocke.
    "Siehst Du das nicht? Da sind noch mehr Flecken. Die waren vorher auch nicht da. Aber hier haben keine Schildchen gestanden."
    Dexter stand auf und knipste eine Stehlampe an, deren Licht genau dort auf den Teppich fiel. Dann ließ er sich vorsichtig auf Knie und Hände nieder und betrachtete mit großen Augen beide Muster im Teppich, das gewebte und das andere.
    "Flecken! Noch mehr Blut?" Er richtete sich auf und sah sich im Zimmer um. "Die Spurensicherung hat mittlerweile die Schildchen alle weggeräumt. Aber ich könnte schwören, dass hier hinten gar keine gestanden haben! Die Polizei wird doch wohl diese Flecken nicht übersehen haben?"
    Er seufzte und stand auf. "Es wird wohl auch Vaters Blut sein. Aber ich werde sicherheitshalber mal auf dem Revier Bescheid sagen. Danke, Mr. Leopold. Kommen Sie. Vorsichtig. Treten Sie nicht darauf."

    Am nächsten Tag erschienen erneut zwei Mitarbeiter der Spurensicherung. Es stellte sich heraus, dass es sich nicht um Gordons Blut handelte, denn der Besitzer hatte die seltene Blutgruppe AB, was bei Gordon nicht der Fall gewesen war.
    Es ließ sich schnell feststellen, dass lediglich zwei Menschen in unserem Dorf diese Blutgruppe besaßen. Mr. Campbell und seine Tochter.
    Auch das Geständnis hatte die Polizei schnell. Es war kein anonymer Einbrecher gewesen, der Gordon erschlagen hatte.
    Mr. Campbell wollte an jenem Abend ein weiteres Mal um Geld oder wenigstens eine Stundung oder einen Aufschub bitten. Aber Gordon hatte abgelehnt. Darauf hatte Mr. Campbell, wohl in seiner Verzweiflung, Gordon bedroht. Aber der hatte ihn nur verspottet.
    Behauptete zumindest Campbell.
    Dann war es zum Kampf gekommen, und Campbell hatte sich an der Hand verletzt, als Gordons Glas zu Bruch gegangen war. Nach dem Schlag mit dem Schürhaken hatte er das Zimmer über die Terrasse verlassen, aber noch die Tür von außen hinter sich zugezogen. Da wir sie nie verschlossen hielten, war das wohl nicht aufgefallen.

    "Eigentlich eine unglaubliche Schlamperei," sagte Dexter nach der Gerichtsverhandlung. "Ohne Sie hätten wir niemals herausbekommen, wer Vater getötet hat, Mr. Leopold."
    Ich war zu erschöpft, um Stolz zu empfinden. Es war ein langer Tag gewesen. Und was konnte ich schon für meinen guten Geruchssinn, der Angstschweiß und Blut erkennen kann? Ich setzte mich neben Dexter und ließ mich hinter den Ohren kraulen.
    "Übrigens, ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich beantragt habe, Mr. Campbells Tochter bei uns aufnehmen zu dürfen, wenn wir nächsten Monat nach Glasgow ziehen. Die Kleine hat doch hier niemanden mehr. Und so können wir wenigstens ein bisschen was wiedergutmachen."
    Ich legte meinen Kopf auf Dexters Schoß.
    "Ich bin sicher, Mr. Leopold, dass Sie und die kleine Merida sich gut verstehen werden. So ein herzensguter Golden Retriever wie Sie ist genau das, was eine verletzte, junge Seele braucht."
    Ich schloss die Augen und träumte. Montgomery Leopold – Verbrechensbekämpfer und Beschützer der Waisen. Ich kann nicht glauben, dass das Gordon nicht gefallen hätte.




Copyright Esther Koch 31. August 2013

Dienstag, 6. August 2013

Monty auf Mainau

Ausflug!!!
Also, DAS war mal wirklich was! Ich habe am Sonntag mit Mami und Papa einen Ausflug gemacht! Der war so toll, aber auch so anstrengend, dass ich mich gestern erst einmal ganz viel ausruhen musste.

Ich habe schon früh gemerkt, dass irgendetwas im Busch war. Mami und Papa sind hin und her gelaufen und haben Sachen erledigt und zusammengesucht. Ich dachte schon, gleich gehen sie fort, und ich muss es mir alleine auf meiner Schlafdecke im Flur gemütlich machen.

Aber als Mami ihren roten Rucksack holte und anfing, Dinge hineinzustecken, da habe ich doch mal etwas genauer hingeschaut. Das ist nämlich der Rucksack, mit dem wir immer in die Hundeschule gehen. Dass er rot ist, kann ich zwar nicht erkennen. Das hab ich Mami nur sagen hören. Aber der hat so schöne Außentaschen, und tatsächlich hat Mami meine Wassertrinkflasche in eine davon hinein gesteckt. Und in den Rucksack meine Flexileine, mein Mittagessen in einer Kühltasche und meine Leckerlidose! Sie würden mich also mitnehmen!

Aber wohin? Für die Hundeschule war es doch noch viel zu früh am Tag. Mein Frühstück war noch gar nicht lange her gewesen.

Schließlich ist Mami dann mit mir und ihrem roten Rucksack nach draußen gegangen. Papa hatte in der Zwischenzeit das große Auto aus der Garage gefahren.

Nein! Doch nicht das Auto! Muss das denn immer sein? Okay, zu meinen Welpenfreunden geht es auch immer mit dem Auto.
Was habe ich also gelernt? Mamis roter Rucksack bedeutet, dass sie mich mitnimmt und es interessant wird, es bedeutet aber auch, dass ich erst mal ins Auto muss! Mist!

Da wollte ich natürlich nicht rein und habe mich mit aller Kraft nach hinten in die Leine gestemmt. Ich liege nicht gerne alleine da im Fußraum herum!
Aber dann ist Mami eingestiegen und hat sich auf den Beifahrersitz gesetzt. Ich würde also NICHT alleine da liegen müssen. Na gut. Das würde ja dann nicht ganz so schlimm werden. Und bevor Mami nach mir greifen und mich ins Auto heben konnte, war ich ihr schon selber zu Füßen geklettert. Da hat sie aber gestaunt!

Was habe ich noch gelernt? Wenn wir mit dem großen Auto fahren, dann muss ich nicht alleine liegen, weil Papa immer dieses Auto fährt und mich nur zusammen mit Mami mitnimmt. Ob das wohl immer so bleibt?

Wir sind dann eine ziemlich lange Strecke gefahren! So lange, dass Mami zwischendurch eingeschlafen ist, und ich es kaum abwarten konnte, wieder auszusteigen, weil ich nämlich mittlerweile ganz dolle pullern musste.

Jetzt wird's aber Zeit ...
Endlich waren wir also am Ziel - wo immer das sein mochte, Papa sagte was von "Insel Mainau" - und gingen ein Stück spazieren. Da roch es ganz anders als daheim! Viel interessanter und abwechslungsreicher. Und bald habe ich gesehen, woran das lag. Plötzlich waren da ganz viele Menschen. Und auch Hunde! Und Blumen! Und Bäume! Und Wasser und Enten und Schwäne. Mit denen durfte ich aber nicht spielen. Papa sagte, die Schwäne seien gefährlich, und Mami wollte nicht, dass ich die jungen Enten erschrecke.

Immerhin gab es einen Brunnen, da konnte ich mich erst einmal der Länge nach hinein legen! Das gab viele Oooohs und Aaaaahs und "Ach wie süüüüß" von den Leuten, die vorbeigingen. Hatten die noch nie einen badenden Hund gesehen?

Überhaupt habe ich viele freundliche Leute kennengelernt. Die haben mit mir gesprochen, mich sogar fotografiert, mich auch manchmal einfach so gestreichelt. Das fand ich ein bisschen unheimlich. Normalerweise stellt man sich doch erst mal vor. Ich lecke den Leuten, die ich noch nicht kenne, ja auch nicht einfach so das Gesicht ab! Mami wurde dann auch immer ein bisschen unruhig und hat sich ganz nah neben mich gestellt.

Fast ein bisschen sauer wurde sie, als mich einer als "Dackel" bezeichnet hat! Also sowas aber auch!

Gerade als ich anfing, mich wohl zu fühlen, mit all den hohen Bäumen und dem duftenden Gras, da wurde es plötzlich kalt und stürmisch. Große Tropfen fielen vom Himmel. Mami und Papa haben sich mit mir unter dichte Bäume gestellt, unter denen es noch etwas trocken war. Der Regen hat mir ja nichts ausgemacht, aber der Wind war schon ziemlich gruselig, wie er so die Sträucher und Bäume in Bewegung gebracht hat.

Mami schlug vor, dass wir uns einen sichereren Unterstand suchen. Also sind wir weitergelaufen bis zum Schmetterlingshaus. Da durfte ich leider nicht hinein. (Warum nur?) Deshalb haben wir uns in einer großen Metallraupe untergestellt, und ich habe mit Papa draußen gewartet, während Mami sich die Schmetterlinge angeschaut hat.




Als Papa dann im Haus drin war, hat Mami mir im Kopf der Metallraupe mein Mittagessen gegeben. Danach wurde ich richtig müde.

Wenigstens hörte der Regen bald auf und die Sonne schien wieder. Wir sind in ein Café gegangen, wo ich mich unter dem Tisch bequem ausstrecken und schön tief und lange schlafen konnte.

Hinterher sind wir noch weiter spaziert, mit ganz vielen kurzen und langen Pausen. Wir waren in einem Rosengarten, in einem Palmenhaus (da waren die Fliesen schön kühl)

Schööön hier ...
und auf vielen grünen Wiesen, die vom Regen noch feucht waren.


Ich habe zwei kleine schwarze Hunde kennengelernt, von denen mindestens einer ein Mops war - beim anderen war ich mir nicht so sicher, der konnte auch eine kleine Dogge gewesen sein - und einen dunkelroten Labrador. Da waren noch viele andere Hunde, aber manche wollten nicht mit mir spielen, andere durften nicht.

Dann ging es zurück ins Auto. Aber das war okay. Wir mussten ja irgendwie heim kommen. Außerdem hab ich ja wieder bei Mami gesessen.
Ich hab es gerade so geschafft, mein Abendbrot zu futtern, bevor ich eingeschlafen bin und ganz bunt geträumt habe.



Das war ein schöner, aber auch ziemlich anstrengender Tag. Und das nächste Mal würde ich gerne irgendwo hin, wo ich öfter ins Wasser darf.

Liebe Grüße

Euer Monty




Donnerstag, 1. August 2013

Montys Welpenspielstunde


Na, DAS war doch mal eine ganz wunderbare Stunde in der Hundeschule! Ich war dort ja jetzt bereits zum vierten Mal, und es hat auch immer viel Spaß gemacht.

Mein Hundeplatz

Ich weiß allerdings nicht, warum die Trainerin das "Welpenspielstunde" nennt, wenn wir nur immer ein bisschen miteinander spielen dürfen, aber dann doch immer wieder bei unseren Mamis sitzen und liegen sollen.

Merkwürdige "Spielstunde"
Aber ganz viele klitzekleine Leckerlis bekomme ich dort. Jedesmal wenn ich offensichtlich etwas richtig oder ... "FEEEEEEEEIIIIIIIINNNNNN!" mache. Egal ob ich auf "Sitz!" höre oder auf meinen Namen oder ob ich unter einem Stuhl durchrutsche oder durch einen Reifen klettere - wozu DAS wohl gut sein mag? - oder ob ich ganz ruhig neben Mamis oder Papas Füßen liege. Das ist an den heißen Tagen auf dem Hundeplatz, obwohl dort ein riesiger Baum steht, noch das Zweitbeste nach dem Spielen mit meinen neuen Freunden. Neben Mami im Gras liegen und alleine dafür alle paar Momente ein Leckerli bekommen. Cool!

Dort habe ich eine kleine Terrierdame kennengelernt, die NOCH schneller flitzen kann als meine Mopsfreundin in unserem Dorf.
Terrierin, ich und Setter

Und einen Irish Setter, mit dem spiele ich sehr gerne, aber der lässt sich so leicht umschmeißen. Wenn ich dann auf ihm liege, dann zappelt der so lustig mit den Hinterbeinen. Aber das findet Mami nicht ganz so gut.

Beim Wrestling mit dem Setter gewinne immer ich!

Der Spanische Wasserhund scheint uns andere noch nicht so sehr zu mögen. Der muss immer erst gucken, was wir so machen, bevor er mitspielt. Und wenn wir ihm zu früh zu nahe kommen, dann bellt er uns an. Leider hat meine Mami noch kein Foto von ihm gemacht, weil sie immer versucht, mich zu knipsen. Und da der Wasserhund noch nicht mit mir spielt ... Kommt sicher noch.

Bei der nächsten Spielstunde war noch eine Deutsche Dogge dabei. Die hatte endlich mal mein Format! Mami sagt, die wird mal NOCH größer als ich! Das kann ich mir gar nicht vorstellen! Im Augenblick passen wir jedenfalls noch gut zusammen und verstehen uns sehr.

Retriever - Dogge ...
... Dogge-Retriever

Aber gestern ... das war die beste Spielstunde von allen bisher! Da komme ich doch mit Mami auf den Hundeplatz ... und wer erwartet uns? Ein anderer Golden Retriever! Ein entfernter Cousin von mir! Wir haben uns sofort entdeckt und angewedelt, und auch Mami und das andere Frauchen haben sich gleich angestrahlt!


Trotzdem ein bisschen vorsichtig ...

Er heißt Simba, ist eine Woche jünger als ich und kommt aus Schopfheim.

Schönheiten
Retriever-Knäuel
Wer kann höher?
Immerhin bin ich mindestens eine Woche älter!
Gemeinsam auf den Doggerich!
Eigentlich würde ich mich ja auf unser nächstes Treffen ein bisschen mehr freuen. Aber Mami hat gesagt, dass die Trainerin da mit uns in die Stadt gehen will. Und die Stadt mag ich doch nicht so gerne. Mit ihren stinkenden, dröhnenden Blechkisten! Was sollen wir denn da lernen? Aber wenn Mami mit mir da hin will, dann hat das schon seinen Grund.
Auf jeden Fall sehe ich da meine Freunde wieder.

Wir alle (außer Wasserhund)

Viele Grüße

Euer Monty