Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Freitag, 16. Dezember 2011

Doofer Joachim und mütterliche Entscheidungsnot

Damit ist der Orkan gemeint, der vollmundig für heute angekündigt wurde, und der wohl auch tatsächlich eine Spur der Verwüstung hinter sich gelassen hat. Aber andernorts.
Auch bei uns hieß es, er werde wüten, aber, wie das so ist.... Der Regen fällt ein bisschen horizontaler als sonst, die Zweiglein wackeln eine Spur mehr vor meinem Fenster.

Ob ich etwa enttäuscht klinge? Nein, prinzipiell nicht. Es ist doch schön, wenn NICHTS kaputt geht. Mein Problem liegt an anderer Stelle.

Es wurde "Gefahr für Leib und Leben" angekündigt und davor gewarnt, durch den Wald zu fahren. Und um von hier aus IRGENDWO hin zu gelangen, MÜSSEN wir durch den Wald. Und ich höre auch nicht auf jegliche Art der Panikmache. Ich habe zu EHEC-Zeiten immerhin nicht aufgehört, Dinge zu essen, die kein Gesicht haben.

Aber mir war bereits vorgestern, als von einem Sturm, geschweige denn einem Orkan, noch gar nicht die Rede war, der halbe Wald auf unserer Landstraße begegnet. Fast wie Birnam Wood Macbeth.

Und daher beschloss ich, nach langer Überlegung, und nachdem ich Rücksprache mit beiden Schulen gehalten hatte, meine Kinder heute nicht in die Schule zu schicken. Zugegeben, heute früh war es schon nicht mehr als ein laues Lüftchen, aber woher sollte ich wissen, ob nicht gerade zu Schulende fünf Stunden später der Onkel Joachim bei uns sein Tänzchen aufführt.

Hat er nicht. Immer noch nicht. Und mittlerweile wären beide Jungs ohnehin wieder daheim gewesen.

Man kommt sich schon ein wenig deppert vor, wenn man dann feststellt, dass andere Kinder aus dem Hügeldorf in der Schule waren und eben heile wieder nach Hause kommen. Man sucht im Spiegel nach der Aufschrift "Arsch" auf der eigenen Stirn, wenn der Erstgeborene einem sagt, er sei lieber in die Schule gegangen, weil, daheim ist es ja sooooo laaaaangweilig. Und der Bruder neeeeervt nur. Und die Freunde seien ja auch in der Schule. (Woher weiß er das denn?)

Das nagt. Was hättet Ihr denn gemacht?

Auf der anderen Seite hat mich mein Zweitgeborener heute bei jeder zweiten Gelegenheit umarmt und mir für mein Verständnis und meine Vorsicht gedankt. Na also.

Und eines ist ja wohl klar: Das Depp-Gefühl, das ich jetzt habe, weil ich meine Kinder aus Sicherheitsgründen daheimbehalten habe, ohne dass es im Nachhinein nötig war, wird nicht so lange anhalten, wie das Gefühl, wenn ich anders entschieden hätte, und die Sache wäre nicht so gut ausgegangen.

3 Kommentare:

Wolfgang Weitzdörfer hat gesagt…

Frag mal Kico... :-)))

Trillian hat gesagt…

Warum? Was war mit ihr? Hat sie auch Sturm-Kinder-Schul-Schick-Entscheidungs-Erfahrung? Oder musste sie heute durch Joachim hindurch reisen?

Wolfgang Weitzdörfer hat gesagt…

Ne, ging mehr um Schulausfall-aufgrund-von-Schneerunterfall-Artikel bei Suite! :-)