Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Montag, 21. Januar 2013

Die pavianarschfarbene Majuskel – Teil 5: Als ob es das schon gewesen wäre ...

Kein Anschluss unter dieser Nummer? Doch, mit der Vorwahl: Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4!)

    Dummerweise stellte sich im Laufe der weiteren Stunden heraus, dass zwar das Telefon schon, das Internet aber noch längst nicht tat, was es sollte, nämlich uns Zugang gewähren.

    Wir harrten den restlichen Tag aus in der Hoffnung, dass auch das möglicherweise noch freigeschaltet werden müsste.
    Am Abend begannen wir sicherheitshalber aufs Neue unseren gewohnten Hotline-Spießrutenlauf.

    Immerhin landeten wir jetzt schneller bei der Technik selbst, anstatt wie früher stundenlang mit irgendwelchen Vertrieblingen diskutieren zu müssen. Das geschah zwar nicht mehr am selben Abend, weil die Technik täglich irgendwann im wohlverdienten Feierabend verschwindet, aber am nächsten Morgen noch vor 9 Uhr erreichte mich ein Anruf mit der Frage, ob das Problem denn noch bestehe.
    Selbstverständlich tat es das, also werde man die Leitungen prüfen und sich dann wieder melden.
    Um 11 läutete das Telefon – immer noch ein Geräusch, an das wir uns heute noch wieder zu gewöhnen versuchen.
    Allerdings handelte es sich nicht um die Technikabteilung, sondern um ein Umfrage-Unternehmen.

    Das war einer dieser Momente, in denen man sich fragt, ob man eventuell im falschen Film sitzt. Eine Telefonnummer, die noch keine 24 Stunden alt ist, und schon hat man die Umfrage-Fritzen dran, die einem Wein oder Immobilien andrehen wollen.
    Falsch gedacht!
    Viel besser!
    Der Anrufer erklärte, er führe eine Umfrage durch … im Auftrag der Pavianmajuskel! Er wolle wissen, wie zufrieden ich mit den Leistungen des gestern bei uns gewesenen Technikers sei …
    Daraufhin fragte ich nicht mehr mich, sondern ihn, ob ich im falschen Film säße.
    In Anbetracht der Tatsache, dass das Internet noch nicht funktioniere, obwohl es das eigentlich sollte, gab ich unserem Technikbesuch, sagen wir, nicht gerade die Bestnote, wollte ihn aber nicht komplett in den Boden stampfen, denn erstens war er immerhin mal aufgetaucht, und zweitens konnte ich ja noch gar nicht sagen, ob er überhaupt die Schuld an besagter Nicht-Funktion trug.

    Kurz nach Mittag gab ich dem Drängen meines Erstgeborenen nach, doch selbst noch einmal bei den Herrschaften nachzuhaken, wo es denn hänge.

    Leute, hört öfter mal auf Eure Kinder! Denn ich erfuhr, dass tatsächlich noch gar nichts bezüglich unserer Angelegenheit unternommen worden war! Wer weiß, wie viel Zeit wir diesmal in der Warteschleife gefristet hätten...

    Man prüfte und stellte fest, es liege eine Sperre auf unserem Anschluss, welcher Art diese auch immer sein möge.
    Daher leitete man mich weiter an die Person, mit der ich daraufhin das angenehmste Gespräch der vorausgegangenen zwei Monate führte.
    Dieser Herr - nennen wir ihn Hahn (Name von der Redaktion geändert!) - sprach mit mir insgesamt anderthalb Stunden, mit Unterbrechungen, in denen er nach den zwei Routern googelte, die wir besitzen, was wir selbst ja bekanntermaßen nicht tun konnten, und von denen der Techniker des Vortages behauptet hatte, wir könnten sie hundertprozentig benutzen.
    Bei dem einen hatte er schließlich Recht gehabt, beim anderen lag er komplett falsch, was bei Herrn Hahn zu ebenso viel Kopfschütteln führte (stelle ich mir zumindest vor, ich konnte ihn ja nicht sehen – ohne Internet kein Facetime …) wie die Tatsache, dass Herr Vortagstechniker uns verlassen hatte, ohne den DSL-Anschluss zu testen, was er, nach Aussage von Herrn Hahn eigentlich sogar explizit in meinem Beisein hätte machen müssen.
    Ich beschrieb anschließend Herrn Hahn die gesamte durchgeführte Installation inklusive weißer Kabel mit verschiedenartig schwarzgestrichelten roten Adern und fühlte mich wie bei einer per Funk angeleiteten Bombenentschärfung.
    "Den roten Draht oder den roten? Oder eher den roten?"

    Schließlich hatte er dann aus der Ferne alles getan, was zu tun möglich war, und es blieb ihm nichts übrig, als mir für den Freitag einen weiteren Technikerbesuch zu versprechen.
    Nebenbei erwähnte er noch, dass wir für ein paar Euro mehr im Monat ein Tarifpaket buchen könnten, bei welchem wir nicht nur Service innerhalb von 8 anstatt 24 Stunden erwarten dürften, sondern auch einen Anspruch auf Schadenersatz hätten, falls mir mal wieder durch Pavianarschschlamperei ein Auftrag über mehrere hundert Euro durch die Lappen gehen sollte.

    Da stellt sich mir die Frage, warum das vorher noch niemand erwähnt hatte, zum Beispiel als ich darauf hinwies, dass ich finanzielle Verluste machen würde, wenn die Sache nicht schnell erledigt würde. (Leider blieb das keine hysterische Schwarzmalerei meinerseits, sondern ist tatsächlich eingetreten.)     Warum nur wurde mir das verschwiegen? Ich frage mich wirklich ...

    Erneut bat ich darum, dass wir nicht über das Handy, sondern per endlich vorhandener Festnetznummer angerufen würden, falls der Techniker am Freitag wieder den Drang verspüren sollte, sich telefonisch anmelden zu wollen, bedankte und verabschiedete mich vom freundlichen und kompetenten Herrn Hahn. Möge die Macht auch weiterhin mit ihm sein!

    Den Rest mache ich kurz: Den angekündigten Techniker bekamen wir nie zu Gesicht!

    Das war aber nicht weiter schlimm. Wir erhielten mehrere (Festnetz-)Anrufe von ihm, zwischen denen er die Sache von auswärts in Ordnung brachte.
    Ergo wurden wir am Freitag, den 11. Jänner 2013, um die elfte Stunde (döffdääh!), zwei Monate und zwei Tage nach unserem unschuldigen Umzugsauftrag beim Konzern mit der pavianarschfarbenen Majuskel, wieder komplett Teil der virtuellen Welt.

    Meinen Erstgeborenen habe ich seitdem nicht mehr gesehen.



*Fazit folgt hier*

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