Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Samstag, 19. Januar 2013

Die pavianarschfarbene Majuskel – Teil 3: Sind wir schon wieder umgezogen?

(Hier sind Teil 1 und Teil 2)

    Zwischenzeitlich hieß es bezüglich der Leitungen noch, es seien zwar Leitungen da, aber noch von einem anderen Anbieter belegt und noch nicht von diesem freigegeben. Blablablabla.
    Wieder bestätigten uns Dorf und Stadt, dass GENÜGEND Leitungen vorhanden seien. Wir müssten also definitiv NICHT auf die Gnade irgendwelcher anderer imaginärer Pavianarschkonkurrenten hoffen!

    Eines Tages flatterte eine neue Auftragseingangsbestätigung herein. Man prüfe, bis zu welchem Termin alle technischen Ressourcen zur Ausführung unseres Auftrages für die Fügestrassennamendeinerwahlhierein Nr. 12 vorhanden seien, und wir würden dann Bescheid erhalten.
    Schön für das Haus Nummer 12. Dumm nur, dass wir in Nummer 15 wohnen – wie auch in der Anschrift des Schreibens deutlich zu sehen. Was sollten wir also mit einem Anschluss in Nummer 12?
    Aber angeblich hätten wir einen solchen Auftrag am 10. Dezember erteilt. Also … ICH war das NICHT! Daher ...

    "Täglich träumt im weißen Sande …."
    "Guten Tag, mein Name ist Flötenkönig. Was kann ich für Sie tun?"
    Ich erkläre die Lage.
    "Sagen Sie mir mal bitte die Kundennummer?"
    "2718281828459045235"
    "Und wo ist jetzt genau das Problem?"
    "Also, abgesehen davon, dass wir seit sechs Wochen hier ohne Internet UND TELEFON sitzen, und ich hier in der Kälte halb aus dem Fenster hänge, weil der Handyempfang kacke ist, hänge ich leider in Nummer 15 aus dem Fenster, und es interessiert mich herzlich null, dass Sie uns in Nummer 12 einen Anschluss legen wollen."
    "Hm, ist das vielleicht ein Mehrfamilienhaus?"
    "WAS ZUM …? Nein! Und selbst dann wäre es IMMER NOCH DIE 15!!"
    "Oder vielleicht ein Wohnblock, in dem der Anschluss in einem der anderen Häuser liegt?"
    "Nein. Ein Einfamilienhaus. Von Anfang an mit der Nummer 15! Das dürften Sie sehen, wenn Sie mal einen Blick auf die früheren Geschehnisse unter dieser Kundennummer werfen. Ich weiß, die Datei dürfte mittlerweile ein Terabyte groß sein, aber ..."
    "Ah, okay. Sie wohnen also jetzt in der 12?"
    "NEIN, in der 15!!"
    "Gut, dann ändere ich das hier."
    "Danke."

    Am nächsten Tag flatterte eine weitere Auftragseingangsbestätigung herein. Man prüfe, bis zu welchem Termin alle technischen Ressourcen zur Ausführung unseres Auftrages vorhanden seien, und wir würden dann Bescheid erhalten.
    Kommt Euch bekannt vor? Jaaaa, natürlich, denn der Inhalt des Schreibens war mit dem des vortagigen identisch. Der einzige Unterschied war das Datum. Leider nicht die Hausnummer. Derzufolge wohnten wir immer noch in der 12.
    Aber Moment! Eine neue Auftragsnummer gab es auch! Für den gleichen, angeblich am 10.12.2012 erteilten Auftrag.
    Also …

    "Guten Tag. Blablabla. Damit wir sie mit dem passenden Gesprächspartner verbinden können, nennen Sie uns bitte den Grund Ihres Anrufs. Sagen Sie zum Beispiel 'Umzug' oder 'Störung'."
    "Ihr seid zu doof und das Ganze kotzt mich an!"
    "Danke. Nennen Sie nun noch die Rufnummer, um die es geht."
    "Nullhundertneunzigzwölfmaldiesechs!"
    "Danke. Wir verbinden Sie gleich mit dem nächsten freien Mitarbeiter."
    "Freier Mitarbeiter. Dass ich nicht lache. Wären das freie Mitarbeiter, würden sie sich mehr Mühe geben. So hocken sie Tag ein, Tag aus auf ihren gepolsterten, pavianarschfarbenen Bürostühlen und ..."
    "Zur Überprüfung der Servicequalität zeichnen wir vereinzelt Gespräche auf. Wenn Sie mit einer solchen Aufzeichnung einverstanden sind, sagen sie bitte 'Ja'."
    "Da kannst du einen drauf lassen! Ich kann nur hoffen, dass sich das auch mal einer anhört!"
    "Vielen Dank. Wir werden Sie mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbinden. Bitte halten Sie Ihre Kundennummer bereit."
    "Täglich träumt im weißen Sande …."
    "Guten Tag, mein Name ist Bamberger. Was kann ich für Sie tun?"
    "Aufhören, mir das Leben schwerzumachen?"
    "Sagen Sie mir mal bitte die Kundennummer?"

    Es folgte ein hässliches Geplänkel mit einem ruhrpottbewohnenden "freien" Mitarbeiter, der sich wohl eines schönen Morgens geschworen hatte, sich nicht mehr ohne Widerworte von den Kunden beschimpfen zu lassen.
    Aus diesem Gespräch ging ich wenigstens mit der Kenntnis einer völlig anderen Telefonnummer heraus, die mich mit jemandem verbinden sollte, der uns angeblich nun jetzt aber wirklich endlich würde helfen können.

    Nein, keine geschlossene Psychiatrische Institution.

    Ich sprach mit einer netten Dame aus der Technischen Abteilung, die sich tatsächlich erst einmal die Mühe machte, unsere ellenlange Akte zu lesen. Sie drückte mir ihr Mitgefühl aus und bestätigte mir, dass wenige Minuten zuvor, TATSÄCHLICH die Hausnummer unseres Anschlusses von 12 auf 15 zurückgeändert worden war. Wenige Minuten zuvor! Nicht einen Tag vorher, als der andere Mensch mir sagte, er werde es sofort ändern …
    Die Dame versprach mir, sich sofort zu kümmern und auch dranzubleiben, damit wir endlich wieder an der Welt teilhaben könnten.
    Ich kann nicht sagen, ob auch ihre Versprechungen nur Schall und Rauch waren, denn spürbare Konsequenzen gab es zunächst nicht. Andererseits hege ich die Vermutung, dass sie tatsächlich etwas unternommen hat, sonst wären wir wohl bis zum heutigen Tage immer noch leitungslos ...


*Fortsetzung folgt hier*

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