Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Donnerstag, 17. Januar 2013

Die pavianarschfarbene Majuskel – Teil 1: Offline-Freuden


    Kennen Sie Verzweiflung? Kennen Sie Frustration? Das Gefühl, ein einsames, kleines, hilfloses Blatt im Sturm höherer Gewalt zu sein? Natürlich kennen Sie das. Wer nicht? Auch ich kannte das alles bereits vorher schon.
    Aber die Dimensionen, welche Frustration und Verzweiflung annehmen können, mein lieber Herr Gesangverein, die überraschen einen doch manchmal.
    Wir schreiben den Abend des siebten Januar Anno Domini MMXIII. Das sollte eigentlich das progressive und zumindest technisch – wenn schon nicht menschlich – hoch entwickelte einundzwanzigste Jahrhundert sein.
    Und dennoch frage ich mich heute Abend endgültig, ob ich diesen Blogbeitrag, den ich gerade verfasse, jemals werde posten können. Von zu Hause aus. Denn von unterwegs, mittels meines angeblich Plug & Play-fähigen Internetsticks, der mittlerweile zunächst zweimal wieder deinstalliert werden muss, bevor er sich überhaupt selbst erkennt, und dann noch vier Anläufe benötigt, um eine Netzverbindung herzustellen, werde ich es nicht tun.
    Vermutlich werde ich den Beitrag ausdrucken, die Blätter zusammenrollen, in eine Flasche stecken und selbige in die Steina schmeißen. Das würde die Chancen, dass der Beitrag von irgendwem gelesen wird, um schätzungsweise 748 % erhöhen. Und wer die Ausmaße der Steina kennt, versteht auch die Ausmaße des Zynismus hinter dieser Aussage.
    Ich frage mich heute Abend, ob ich mich jemals wieder mit meinen Facebook-Freunden und -Bekannten, die ich nicht ohnehin schon vorher kannte, oder in den letzten sechzehn Monaten so gut kennengelernt habe, dass wir mittlerweile per SMS oder – aufgepasst! Brief!! - kommunizieren, austauschen werde.
    Das könnte ich natürlich beim mobilen Surfen machen. Einfach mal eine Zwischenmeldung auf meine Pinnwand... Einfach mal! Ha!
    Das mobile Surfen, das sich des Funktelefonnetzwerkes bedient, ist mehr als mühsam, wenn man sich als Lebensraum eine Umgebung ausgesucht hat, die mit einem solchen Netz nur spärlich gesegnet ist.
    Klartext: Daheim habe ich kaum bis gar keinen Handyempfang!
    Und wenn, dann nur in zwei Räumen des gesamten Gebäudes. Und dann nur bei offenem Fenster! Eine nette kleine Tatsache, wenn man die Jahreszeit bedenkt!
    Und wenn, dann schon gar kein D2-Netz! Das wusste ich zwar, als ich mir den mobilen Stick zulegte, welcher eben dieses Netz nutzt. Aber erstens dachte ich mir, mobiles Surfen brauche ich, wenn ich mobil bin. Unterwegs. Und nicht daheim. Wo ich jetzt schon seit zwei Monaten nicht mehr Surfen kann. Oder Aufträge entgegennehmen. Oder ähnlich unwichtiges Zeugs.

    Dank des Konzerns mit der pavianarschfarbenen Majuskel.

    Außerdem habe ich mich beim Kauf des Surfsticks leider von der Beraterin unseres nächstgelegenen Elektronikmarktes mit der Behauptung locken lassen, beim D2-Stick könne man sich auch mal nur für 15 Minuten einbuchen, was ja ganz nützlich wäre, wenn man nur eben mal etwas recherchieren möchte.
    Das hat sich allerdings entweder als Lüge oder als erste in einer langen, immer noch nicht endenden Reihe von Inkompetenzen entpuppt! Denn man muss sich für mindestens 24 Stunden und 2,99 € einbuchen. Natürlich kann man sich darauf auch einstellen und seine Recherchen entsprechend sammeln und planen. Aber damit war mein Hauptgrund, mich für D2 und gegen D1 zu entscheiden – welches mir vielleicht wenigstens noch die Möglichkeit gegeben hätte, daheim ins Netz zu gehen – komplett hinfällig.
    Das schottische Blut in mir verbietet mir übrigens, hinzugehen und zusätzlich nochmal 30 Euro für einen D1-Stick auszugeben.
    Hätte ich vorher auch nur geahnt, dass sich diese Story dermaßen ewig hinzieht, hätte ich meinem Blut eventuell gesagt, es solle die Klappe halten und sich um seinen eigenen Scheiß kümmern!
    Ich frage mich heute Abend, wen ich zuerst zu Gesicht bekommen werde: den Techniker des Konzerns mit der pavianarschfarbenen Majuskel oder den Osterhasen.

*Fortsetzung folgt hier*

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Du hast mein vollstes Mitgefühl! Auch wenn du diesen Kommentar wahrscheinlich erst in zwei Monaten wirst lesen können.

Meine Güte, du kannst noch Briefe schreiben. Was wäre das furchtbar, wenn die unzähligen Sateliten hoch oben in den unendlichen Weiten des Universums den Geist aufgeben und sich der Rest der Menschheit dem Handschriftlichem wieder zuwenden müsste. Die völlig verkorkste Welt würde mitsamt der Sateliten untergehen - und wenn die Menschheit keine Briefe mehr schreiben kann, dann benutzt sie sicher auch keine herkömmlichen Handtücher mehr, um von diesem verfluchten Ort zu fliehen, bevor er endgültig dem ... ach, was sage ich da!

Habe mich von deinem Leid ein wenig mitreißen lassen. Ist aber schön, mal wieder was von dir zu hören.

Viele liebe Grüße,
Sandra

Trillian hat gesagt…

Liebe Sandra,
ein gutes neues Jahr wünsche ich.
Es ist schön, wieder Kontakt zu haben. Mittlerweile ist nämlich auch wieder alles in Butter, telekommunikationstechnisch.
Ich wollte nur nicht die ganze Story in einen Post hineinhauen. Die nächsten Kapitel folgen - mit Happy Ending!! :-)